Mehr Wald durch mehr Kommunikation

von Karl Brodschneider

Den Wald für Freizeitaktivitäten zu nutzen, ist ein wichtiger Aspekt seiner vielfältigen Leistungen. Das Forstgesetz regelt klar, dass durch nachhaltige Bewirtschaftung, Pflege und Schutz alle seine Funktionen sicherzustellen sind. Der Ausgleich dieser Aufgaben liegt in der Verantwortung der Eigentümer.

Nur diese kennen die jeweiligen individuellen Ansprüche und wissen, wie diese vor Ort erfüllt werden können. Dabei kommt es vermehrt zu Konflikten zwischen den verschiedenen Interessengruppen. „Wichtig ist hier, in einen offenen Dialog zu treten. Der Wald kann vieles schaffen, wenn intelligent geplant und umgesetzt wird“, betonte Carl von Croÿ, Obmann der Land&Forst Betriebe Steiermark, bei einer Podiumsdiskussion in Graz. Einig waren sich die Teilnehmer der Veranstaltung darin, dass eine undifferenzierte Freigabe von Forststraßen kontraproduktiv ist. Hier brauche es Regelungen vor Ort – privatrechtliche Lösungen haben sich dazu bereits bewährt, auch wenn es um Haftung und finanzielle Kompensation geht.

Ulrich Stubenberg ist als Waldbesitzer täglich mit den verschiedenen Interessen im Bereich Freizeitnutzung, Wirtschaft und Tourismus sowie auch mit Konflikten innerhalb der Naturnutzer konfrontiert und ist bemüht, diese bestmöglich zu lenken. „Ich habe von Anfang an versucht, vertragliche Lösungen herbeizuführen, was mir unter Einbindung aller Betroffenen auch gut gelungen ist.

Die Verträge regeln die zeitliche wie auch räumliche Nutzung und reduzieren die Haftungsprobleme. Die wichtige Erhaltung des Eigentums ist damit garantiert.“

Als Geschäftsführer von Steiermark Tourismus verweist Erich Neuhold auf die touristische Bedeutung des Waldes als essenzieller Teil der Positionierung der Steiermark als Grünes Herz Österreichs und wünscht sich „eine mit den Grundeigentümern akkordierte Erweiterung der Angebote für Radfahrer“, wobei die anderen Waldfunktionen nicht vergessen werden dürften, wie er betont. „Es gibt viele Beispiele, wo Maßnahmen mit dem Tourismus abgestimmt wurden und Besucherlenkung gut funktioniert.“

Der Steirische Alpenverein steht für ein „ausgewogenes freies Betreten“. Vorsitzender Norbert Hafner zieht eine flächendeckende Öffnung der Forststraßen mit gewissen Einschränkungen Einzellösungen vor.

 

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