Ex-Präsident vor Gericht

von Karl Brodschneider

Donald Trump ist wieder da! Über ihn wird weltweit in allen Nachrichtensendungen berichtet. Derzeit ist es aber eine Angelegenheit, die ihm selbst nicht so angenehm sein dürfte. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass sich ein Ex-Präsident in einem Strafverfahren verantworten muss. Konkret geht es um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Die Zahlungen hatte er laut Anklage nicht ordnungsgemäß verbucht, um nicht gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung zu verstoßen.

Der Prozess wird wohl erst 2024 beginnen. Im selben Jahr findet auch die US-Präsidentschaftswahl statt. Das macht die Sache so einzigartig. Bekanntlich will Trump dabei wieder als Spitzenkandidat der Republikaner antreten. Daher stellt sich die Frage, ob ihm diese Anklage schadet oder hilft. Derzeit schaut es so aus, als ob der ehemalige US-Präsident dadurch sogar Aufwind erhält.

Seine Stammwähler scheinen voll hinter ihm zu stehen, so wie sie es auch schon nach dem letzten Urnengang getan haben, als Trump seine Niederlage nicht eingestehen wollte und pausenlos von manipulierten Wahlen sprach. Zudem ist es ihm gelungen, die Reihen hinter sich wieder zu schließen. Auch seine parteiinternen Konkurrenten üben Kritik an der Anklage.

Gegen Trump stehen aber noch weitere Verfahren ins Haus. Dann ist es nicht mehr sicher, ob seine Partei weiter zu ihm hält, wenn es um seine Rolle als Anstifter des Capitol-Sturms oder um das Unterdrücken von Wahlleitern in Georgia auf Basis von unhaltbaren Behauptungen vom großen Wahlbetrug geht.

 

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