Die Welternährung sicherstellen

von NEUES LAND

Die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln wird bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent steigen. Die Welternährung wird somit zur Herausforderung für die Landwirtschaft.

Kann die Landwirtschaf die Welternährung der im Jahre 2050 auf neun Milliarden Menschen steigenden Weltbevölkerung zukünftig sicherstellen? Über diese besonders wichtige Frage diskutierten im Zuge der Veranstaltungsreihe „LK-Klartext Kompakt“ Generalsekretär Ferdinand Lembacher, Wirtschaftsforscher Franz Sinabell, der Referatsleiter Energie der Landwirtschaftskammer Österreich, Kasimir Nemestothy, Trendforscher Bernhard Heinzlmaier und die Journalistin Michaela Stefan-Friedl.

Steigender Bedarf

Die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln wird bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent steigen. In Österreich stellt ein Bauernhof umgerechnet die Lebensmittelversorgung für 117 Menschen sicher. Die Landwirte haben ihre Werkstätte in der freien Natur hat. Sie sind somit am intensivsten von immer öfter auftretenden Extremwetterereignissen betroffen. Als Treiber dafür identifiziert Nemestothy die Verbrennung fossiler Rohstoffe. „Die globale Klimasituation vor einem unwiderruflichen Kipppunkt zu bewahren, wird uns nur mit einer vollständigen Dekarbonisierung der weltweiten Energieversorgung gelingen,“ mahnt der Leiter des Energiereferates deutlich.

Moderne Technologien

Wirtschaftsforscher Franz Sinabell ergänzt in diesem Zusammenhang: „Neben der Lebensmittelproduktion sollen zukünftig ja Fasern, Baumaterial, Werkstoffe, Plastik und Energieträger überwiegend aus Biomasse gewonnen werden.“

Das wird nur mit einer leistungsfähigen und innovativen Landwirtschaft gelingen, die Zugang zu den besten Technologien hat.“ Das unterstreicht auch der Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Ferdinand Lembacher: „Wir haben die Verantwortung, mit den Ressourcen sparsam umzugehen. Unerlässlich dafür ist das österreichische Agrarumweltprogramm und eine zukünftige dementsprechende finanzielle Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik.“

Laut der freien Journalistin Michaela Stefan-Friedl müsse man an der Verteilungsgerechtigkeit der produzierten Lebensmittel im globalen Kontext arbeiten. Außerdem muss man Bildungschancen und Gleichberechtigung für Frauen vor allem in Entwicklungsländern massiv erhöhen. Nachweislich senkt eine bessere Ausbildung die Geburtenrate signifikant.

Verantwortung

Mit einer provokanten These ließ schließlich der Trend- und Zukunftsforscher Bernhard Heinzlmaier aufhorchen: „Die Fridays for Future Bewegung ist vor allem eine Spielwiese von Jugendlichen aus dem oberen Gesellschaftsdrittel.“ Mittlere und niedere Bildungsschichten sind, was Engagement und Veränderung des persönlichen Handelns betrifft, weniger aktiv. Trotzdem fühle sich, so Heinzlmaier, die Jugend mehr denn je „für die Welt verantwortlich“. Allerdings zeigt sich, dass globale Problemlagen als systemische Problemfelder gesehen werden, die mit persönlichem Handeln nichts zu tun haben.

Beitragsfoto: TwilightArtPictures – stock.adobe.com

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