Die Qual der Präsidentenwahl

von Franz Tonner

In meinen 30 Jahren politischer Berufserfahrung war noch nie eine Wahl so weit entfernt wie die Bundespräsidentenwahl am kommenden Sonntag. Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik tritt kein ÖVP-Kandidat bei einer Wahl an. Bei dieser Wahl ist die Qualität der Kandidaten wohl indirekt proportional zur Menge der zur Wahl stehenden Persönlichkeiten. Echte ÖVPler stehen vor der Qual der Wahl. Da ist wohl kaum einer dabei, der den Intentionen eines VP-Wählers direkt entspricht.

Trotzdem muss ich jetzt eine Lanze für das Hingehen zur Wahl brechen. Wir haben in unserer Republik das demokratische Recht, wählen gehen zu dürfen, was nicht überall so selbstverständlich ist. Daher sollten wir dieses Recht auch nutzen. Es scheint auch die breite Meinung vorzuherrschen, dass es egal wäre, wer in Österreich das Amt des Bundespräsidenten innehat. Das ist ein schwerer Irrtum. Der Bundespräsident hat sowohl am Papier als auch im realen politischen Alltag eine immense Bedeutung. Das haben wir in dem turbulenten 2019er Jahr deutlich gespürt und auch bei den vorherrschenden Kriegswirren könnte ein Bundespräsident als Oberbefehlshaber des Bundesheeres tätig werden. Daher sollte schon der Richtige in der Hofburg sitzen, um uns vor unliebsamen Überraschungen zu bewahren,

meint Ihr Franz Tonner.

 

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