Erstmals gab es in Graz ein Treffen aller österreichischen Veterinärlandesräte. Dabei wurde auf die Tierseuchenprävention ein besonderes Augenmerk gelegt.
Als derzeitiger Vorsitzender der Landesagrarreferentenkonferenz startete Landesrat Hans Seitinger eine völlig neue Aktion. Er lud die österreichischen Veterinärlandesräte sowie den zuständigen Minister Wolfgang Mückstein zu einer Tagung nach Graz ein. Ein solches Treffen gab es bisher noch nie. „Die Welt war auf eine Pandemie, wie wir sie derzeit erleben, nicht vorbereitet. Wir wollen nicht, dass sich das bei einer Tierseuche wiederholt“, begründete Seitinger diese Einladung.
Afrikanische Schweinepest
Einen besonderen Fokus legten die Landesräte auf die Tierseuchenprävention. Einerseits gibt es in ganz Europa immer wieder Ausbrüche unterschiedlicher Varianten der Vogelgrippe, anderseits lauert mit der Afrikanischen Schweinepest eine massive Bedrohung für die heimischen Wild- und Hausschweine bereits vor unseren Grenzen. Infolge eines Tierseuchenausbruchs können Märkte zusammenbrechen und – wie im Zuge der BSE-Krise erlebt – gravierende volkswirtschaftliche Schäden entstehen. Auch die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln gerät in Gefahr. Die Tierseuchenprävention ist aber nicht nur aus wirtschaftlichen Überlegungen von großer Bedeutung, sondern vor allem auch für das Tierwohl. Dazu Seitinger: „Mit der Neuausrichtung des Österreichischen Tiergesundheitsdienstes wird die Zusammenarbeit zwischen Tierhaltern und Tierärzten weiter verstärkt.“
Hundeschmuggel
Einen zunehmend bedeutenden Bereich des Veterinärwesens stellt die Überwachung des Handels mit Katzen und Hunden dar. Dabei kommt es vermehrt zu illegalen Praktiken, welche die Ausbreitung von Tierseuchen und Krankheiten begünstigen. Um das damit verbundene Tierleid und die Ausbreitung von Tierseuchen zu verhindern, soll die kommerzielle Einfuhr von jungen, noch nicht gegen Tollwut geimpften Hunden und Katzen verboten werden.
Bundesminister Mückstein sagte: „Die Corona-Krise zeigt, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zentral für die Bewältigung von Pandemien ist. Wir müssen koordiniert vorgehen – im Veterinärwesen allgemein und speziell gegen Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest. Diese erste gemeinsame Tagung ist ein wichtiger Beitrag dafür. Für mich ist wichtig, dass wir die Arbeitsprozesse vereinfachen, damit auch die Länder hier Akzente setzen können, um vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Das ist uns hier gelungen und ich freue mich schon auf zukünftige Treffen mit den Kolleginnen und Kollegen.“
Foto: Land Steiermark/Streibl