Erneuerbare Energieträger sind nicht nur für das Klima wichtig. Sie helfen uns, von teuren Importen unabhängiger zu werden und können gerade in der Landwirtschaft wirtschaftliche Chancen bringen.
Erneuerbare Energieträger sind vielfältig und können für die Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden. Eine wesentliche Stütze unserer Energieversorgung in Zukunft wird die Biomasse sein. Denn Holz und Reststoffe aus der Landwirtschaft sind wertvolle Energieträger und werden heute schon stark genutzt. Auch in Form von Biogasanlagen. Die Geothermie, also die Nutzung der Erdwärme, ist auf dem Vormarsch. Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie ergänzen den Mix. Was dabei aber oft außer Acht gelassen wird: nur etwa ein Fünftel unseres Energieeinsatzes ist elektrischer Strom.
Die meiste Energie verbrauchen wir in Form von Wärme. Fern- und Nahwärmelösungen, basierend auf Biomasse, Biogas oder Geothermie, aber auch das Heizen mit der Wärmepumpe können wirksame und klimaschonende Lösungen sein. Natürlich gehört zu deren Effizienz auch gute Wärmedämmung und, ganz profan: Energie sparen. Gerade landwirtschaftliche Betriebe eignen sich hervorragend als „Kraftwerk“ für Erneuerbare Energien. Hier gibt es in der Regel Biomasse und Flächen für Photovoltaik oder vielleicht sogar Windanlagen und Kleinwasserkraftwerke. Sie können für den Hof neben der wertvollen Energie auch noch Zusatzeinkünfte bedeuten. Der energieautarke Bauernhof muss kein schöner Wunschtraum bleiben.
Günstige Preisentwicklung
Auch die Zeit spielt beim Erreichen dieses Ziels eine Rolle. Technologien werden effizienter und günstiger in der Anschaffung. Verschiedene Energieträger können außerdem immer besser untereinander vernetzt werden. Das beste Beispiel dafür ist die Photovoltaik. Hier hat es in den letzten Jahren einen extremen Preisverfall gegeben. Das deutsche Fraunhofer-Institut hat errechnet, dass die Preise für diese Energieform von 2006 bis 2018 insgesamt um 75 Prozent gesunken sind.
Für alle, die sich in das Thema Energie in der Landwirtschaft interessieren, gibt es die Plattform Energieeffizienz in der Landwirtschaft. Dieses Kooperationsprojekt von Energie Steiermark und der Landwirtschaftskammer zeigt Möglichkeiten in der Energieproduktion und – speicherung auf und informiert auch über Förderungen. Zum Beispiel in den Bereichen Scheitholz-, Hackgut- und Pelletsheizung, Biomasse-Nahwärme, thermische Solaranlagen, Photovoltaik, Heizungsoptimierung, thermische Sanierung, Effizienzsteigerung von landwirtschaftlichen Maschinen und vieles mehr. Hier gibt es Grundinformationen und die jeweiligen Ansprechpartner bei den entsprechenden Förderstellen. Es wird Zeit, aus den Höfen echte Kraftwerke zu machen.
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