Landwirt Werner Langreiter aus Grafendorf bei Stainz hat sich der Direktvermarktung verschrieben. Durch seine Arbeit als Fachschullehrer profitieren auch die Schüler davon.
Die steirischen Direktvermarkter sind für die regionale Versorgung der Bevölkerung mit sicheren, hochwertigen und frischen Lebensmitteln unverzichtbar. Einer von ihnen ist Landwirt Werner Langreiter aus Grafendorf in der Marktgemeinde Stainz. Er hat sich gemeinsam mit seiner Familie der Veredelung von Fleisch sowie der Vermarktung der Produkte ab Hof verschrieben. „Bis zum Jahr 2003 standen bei uns noch Milchkühe im Stall, dann haben wir auf Mast umgestellt“, erklärt der umtriebige Landwirt im Gespräch mit NEUES LAND. Gleichzeitig wurden auch die ersten Ferkel eingestellt, um neben Rindfleisch auch Schweinefleisch anbieten zu können. Durch die kontinuierliche Erweiterung und Modernisierung der Verarbeitungsräume werden nun die Tiere nahezu zur Gänze ab Hof verkauft.
Lebenslanges Lernen
Doch dazu später, denn der zweifache Vater hat auch einen spannenden Bildungsweg hinter sich. Nach dem Besuch der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule in Stainz absolvierte Langreiter die Lehre zum Formen- und Werkzeugmacher. Beim Bundesheer durchlief er die Unteroffiziersausbildung und schloss gleichzeitig die Lehre zum KFZ-Mechaniker ab. Die Ausmusterung erfolgte im Jahr 1999 als Wachtmeister. Da der Wissensdurst von Werner Langreiter noch lange nicht gestillt war, besuchte er berufsbegleitend die HTL für Maschinenbau und Wirtschaft in Graz. Diese beendete er im Jahr 2003 mit der Reife- und Diplomprüfung. Nach mehreren Jahren als Projektleiter des Arbeitskreises Kürbis in der Landwirtschaftskammer ist Langreiter seit dem Jahr 2011 als Lehrer an der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Stainz tätig.
Betriebskombination
In der Kombination zwischen Lehrtätigkeit und Direktvermarktung hat der dynamische Landwirt die optimale Lebenskonstellation gefunden. Denn sowohl die Schüler als auch die Teilnehmer der berufsbegleitenden Facharbeiterausbildung in der LFS Stainz absolvieren ihre Schlachtpraxis direkt am Langreiterhof. „Wir schlachten in regelmäßigen Abständen Rinder und Schweine. Da sind die Schüler mit voller Begeisterung dabei“, so der Direktvermarkter.
Als Futtergrundlage für die Tiere dienen 33 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, 5,5 Hektar davon Grünland. Auf den Ackerflächen werden Mais, Soja, Getreide und Ölkürbis angebaut. Das Kürbiskernöl wird ebenfalls ab Hof vermarktet.
Zu den angebotenen Produkten zählen neben Frischfleisch von Rind und Schwein sämtliche Selchwaren, verschiedenste Wurstsorten bis hin zum Leberkäse. Vermarktet wird über eine eigene App, die das Vorbestellen der Waren möglich macht. Diese können dann beim eigenen Hofladen abgeholt werden. „Gelernt habe ich alles von einem Fleischermeister aus der Region, der bei uns am Hof beim Schlachten und Verarbeiten ausgeholfen hat. Als Profi hat er mir von der Pike auf alles beigebracht, eigentlich war ich sein Lehrling“, erzählt Langreiter lachend.
Besonders stolz ist Langreiter auf seine kürzlich abgeschlossene Ausbildung zum „Diplomierten Fleischsommelier“ und AMA-Grilltrainer. „Da konnte ich mir ganz viel Wissen aneignen, das ich nun meinen Schülern weitergeben kann“, betont der Weststeirer.
Zur Person
- Werner Langreiter (47)
- Grafendorf 5, 8510 Stainz
- Verheiratet mit Alexandra, zwei Kinder
- Absolvent der LFS Stainz
- Lehre zum Formen- und Werkzeugmacher
- Lehre zum KFZ-Mechaniker
- HTL für Maschinenbau und Wirtschaft, berufsbegleitend
- Lehrer an der LFS Stainz
- Ackerbaubetrieb mit Stier- und Schweinmast
- Direktvermarktung mit Hofladen
- www.langreiterhof.at
- E-Mail: info@langreiterhof.at
Beitragsfoto: NL
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Ein Multitalent, Hut ab, ich bin begeistert :-))))