Landwirt Rupert Fürpaß aus Wies in der Weststeiermark hat sich der Rundholzverarbeitung verschrieben. Seine Werke sind einzigartig.
In der Brust von Rupert Fürpaß (61) schlagen zwei Herzen. Einerseits ist er Milchbauer aus Leidenschaft und andererseits hat er sich seit über 15 Jahren der Herstellung von individuellen Rundholzkonstruktionen wie Gartenmöbel, Zäune, Hochbeete, Spielplätze oder Pavillons verschrieben.
Einstieg
Der Grundstein dafür wurde im Jahr 2005 gelegt. Der begeisterte Landwirt erzählt: „Da haben wir unsere Rundholzfräse angekauft, mit der wir aus rohen Holzstämmen gleichmäßige, zylindrische Rundhölzer fertigen. Damit nutzen wir die gewachsene runde Form des Holzes und erhalten sehr stabile Rundholzstangen, die sich einfach für verschiedene Holzkonstruktionen weiterverarbeiten lassen.“ Bereits im Vorfeld wurden reichlich Informationen zu diesem Thema eingeholt. „Schließlich haben wir die Firma Feldgrill in Passail gefunden, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigt hat“, so Fürpaß. Von dieser Firma stammten auch die ersten Baupläne. Viele Jahre lang hat Rupert Fürpaß als Schärfer bei einer großen Holzfirma gearbeitet und dabei seine Kenntnisse im Bereich der Holzverarbeitung erweitern können. Nun arbeitet auch Sohn Manfred bei der Rundholzverarbeitung mit. Der gelernte Tischler setzt viele Ideen in die Tat um.
Rund 95 Prozent der Rundhölzer sind Lärche. „Nur im überdachten Einsatz, also beim Bau einer Rundholzhalle, setzten wir Fichte ein“, erklärt Fürpaß. Das Lärchenrundholz wird in der gesamten Steiermark eingekauft. „Oft braucht die Sägeindustrie nur die stärkere Rundholzware. Das schwächere Lärchenrundholz verarbeiten wir dann.“
Kreativität
Den Einsatzmöglichkeiten von Rundholz sind nahezu keine Grenzen gesetzt. „So haben wir schon spezielle Anfertigen für Buschenschänken gemacht. Da ziert eben eine große Weinflasche oder eine überdimensionale Weintraube aus gefrästem Rundholz das Anwesen“, so Fürpaß. Auf sein neuestes Projekt ist er besonders stolz, nämlich den Steirischen Panther.
Mit der Idee zu dieser Anfertigung trug sich Rupert Fürpaß schon seit längerem. In den Wintermonaten hat er sich endlich an die Umsetzung gemacht. Einen guten Kubikmeter Holz – alles kernfreie Lärche – hat er dafür nach sorgfältiger Planung verarbeitet. „Vieles habe ich in der Nacht gemacht“, erzählt der Weststeirer.
Das nachhaltige Holzwappen ist 2,8 Meter hoch. 25 Rundlinge mit je einem Durchmesser von zwölf Zentimetern bilden das grüne Schild. Den weitaus höheren Arbeitsaufwand stellten jedoch der Zuschnitt und die Verschraubung der Panther-Elemente dar. Nach erfolgter Grundierung wurde das Wappen zwei Mal gestrichen, um es witterungsbeständig zu machen. „Ich denke, dass es das steirische Wappen in dieser Größe und Ausführung noch nicht gibt“, so der Konstruktionsholz-Profi. In diesem Erscheinungsbild könnte es auch Kreisverkehre zieren oder Landesgrenzen markieren. Zur Befestigung wurde ein Schlosser mit der Herstellung einer Eisenkonstruktion beauftragt. Der Steirische Panther könnte somit ohne weiteres auch durch ein individuelles Gemeindewappen ersetzt werden.
Zur Person
- Rupert Fürpaß (61)
- Führt mit Gattin Veronika einen Milchviehbetrieb in Pörbach in der Gemeinde Wies
- Vater von vier Söhnen
- Hat sich auf die Verarbeitung von Rundholz spezialisiert
- www.konstruktionsrundholz.at
- Tel. 0664 51 29 500
- E-Mail: office@konstruktionsrundholz.at
Beitragsfoto: Fürbass