Bauer der Woche: Peter Posch

von NEUES LAND

Peter Posch ist es wichtig, den Konsumenten zu zeigen, wie artgerecht die Hühner gehalten und wie schonend sie verarbeitet werden. Viele Exkursionen kommen auf den Betrieb. Porträt geschrieben von Roman Bruckner.

Am Betrieb von Peter und Daniela Posch in Heimschuh kann man alles über das perfekte steirische Fleischhendl erfahren. Im modernen Seminarraum gibt es eine große Glaswand, durch die man die Masthühner beobachten und dabei gemütlich eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wein genießen kann.

Mit der Geflügelmast und Vermarktung wurde bereits vor 60 Jahren begonnen. Damals hat ein Onkel von Peter Posch Küken von der Landjugend als Geschenk bekommen. Er hat sie aufgezogen und wahrscheinlich gewinnbringend verkauft, denn das war der Startschuss für den zukünftigen Betriebszweig. Vater Fritz Posch hat die Hendlvermarktung ausgeweitet und als zweites Standbein neben der Schweinhaltung geführt. Im Jahr 2003 hat Peter Posch den Betrieb übernommen und seither den Hendlverkauf enorm gesteigert.

Schlachttage

Dreimal in der Woche läutet der Wecker um 2 Uhr in der Früh, um diese Zeit startet der Landwirt nämlich mit der Schlachtung. Im Halbdunkel bei Blaulicht ist der ganze Vorgang besonders stressfrei für die Hühner. Bereits am Vormittag beginnen die Zustellung und der Verkauf im Hofladen, noch frischer geht’s wirklich nicht. Die Hälfte der g`schmackigen Hähnchen geht in die Gastronomie, die andere Hälfte vermarktet die Familie im wunderschönen Hofladen. In einem neuen Gebäude sind neben dem Verkaufsladen auch ein großer Seminarraum und eine Genussraumküche angesiedelt. „Meiner Frau und mir ist es wichtig, dass wir den Menschen zeigen können, wie moderne Landwirtschaft funktioniert, wie artgerecht unsere Hühner gehalten werden und wie wir sie schonend verarbeiten“, erzählt Peter. Es kommen viele Exkursionen, Schulklassen, Fachleute und Konsumenten auf den Betrieb und nehmen sicher ein positives Bild von einem nachhaltigen südsteirischen Bauernhof mit.

Direktvermarktung

Peter Posch ist Absolvent der Fachschule Alt-Grottenhof. Er hat hier seine Neigung zur Direktvermarktung entdeckt. Besonders schön für die Schule, aber auch für den Vater ist es, dass auch sein Sohn Matthias dort ausgebildet wurde. Eine weitere Verbundenheit mit der Schule sind die vielen Praktikanten, die der Südsteirer schon geformt hat. „Es bereitet mir große Freude, wenn ich den Burschen und Mädchen etwas beibringen kann und sie in allen Bereichen mitarbeiten.“ Sein menschlicher Umgang ist auch bei den Mitarbeiterinnen geschätzt, die schon seit vielen Jahren dem Betrieb die Treue halten.

„Der Betrieb muss unsere Familie ernähren, also wirtschaftlich sein, er muss dabei aber auch gut für die Umwelt sein. Deshalb betreiben wir nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit eigenem Futter und eigenem Dünger. Wir können den eigenen Strom mit Fotovoltaik erzeugen und die Stallabluft wird mit einer aufwendigen Anlage gereinigt“, erklärt der Betriebsführer stolz. Dadurch gibt es am Hof und im Dorf kaum einen Geruch von der großen Anzahl an Hühnern und Schweinen, die hier gehalten werden.

Familienzusammenhalt

Der 48-Jährige sieht sich als Ruhepol im Betrieb, der konsequent mit vollem Einsatz die Fäden zieht. Die gesellschaftliche Arbeit überlässt er seiner Frau, die äußerst aktiv ist. Sie ist Landeskammerrätin und Bezirksbäuerin vom Bezirk Leibnitz.

Im Betrieb hat der weitblickende Vater dem Sohn schon einen Teil der Tierhaltung als Verantwortungsbereich übertragen. Die beiden haben auch eine gemeinsame große die Leidenschaft, den Fußball. Der Vater hat seine Fußballschuhe mit dem Tennisschläger ausgetauscht, der Sohn spielt aktiv im Verein. Sie sind begeisterte Sturm-Fans und besuchen jedes Heimspiel in Graz.

Für die Zukunft wünscht sich der engagierte Bauer, dass am Hof alle gesund bleiben und dass „Posch Hendl“ noch viele weitere Jahre ein Begriff in der Südsteiermark bleibt.

Zur Person

  • Peter Posch (48)
  • Triftweg 7, 8451 Heimschuh
  • Verheiratet mit Daniela, zwei Kinder, Eltern arbeiten mit am Betrieb
  • 96 Hektar Ackerland mit Mais, Kürbis und Soja, 7 Hektar Wald
  • 1000 Mastschweine und 2500 Masthühner
  • Direktvermarktung von frischen Qualitätshendln
  • www.posch-hendl.at

Beitragsfoto: Bruckner

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