Bauer der Woche: Martin Wallner

von NEUES LAND

Neben der Rindermast hat bei Martin Wallner der Obstbau einen hohen Stellenwert. Er bewirtschaftet in Bad Gams die einzige Selbstpflücker-Weichselanlage Österreichs.

Derzeit herrscht am Betrieb von Martin Wallner Hochbetrieb. Vor wenigen Tagen erfolgte der Start in die Weichselernte. Insgesamt werden am Betrieb vulgo Oberer Ofner rund 2,6 Hektar der Sauerkirsche bewirtschaftet. Das Besondere daran: ein großer Teil wird zum Selberpflücken angeboten. Der Landwirtschaftsmeister erklärt: „Bereits meine Eltern haben sich dieser Kulturart vor vielen Jahren verschrieben. Anfangs wurde mit einem Obsthändler zusammengearbeitet. Aufgrund einer ungeplanten Beendigung hat mein Vater einfach Tafeln an die Straße aufgestellt und seither setzen wird auf die Ernte durch den Kunden selbst.“

Weichselernte

Martin bewirtschaftet den Hof gemeinsam mit seinen Eltern Erika und Hans sowie Freundin Anna. Heuer freut sich die Familie Wallner über einen Durchschnittsertrag. Die enorm hohen Niederschlagsmengen stellten jedoch eine großer Herausforderung dar. Der Weststeirer begründet: „Seit der letzten Frostnacht am 26. April – hier konnten wir durch Heizen größere Schäden verhindern – hat es bei einem Jahresniederschlag von 880 Millimetern bis jetzt 360 Millimeter geregnet. Da ist die Gefahr sehr groß, dass die Früchte aufspringen.“ Im vergangenen Jahr hat ein Starkniederschlag kurz vor Erntestart nahezu die gesamte Ernte vernichtet.

Nun werden in den nächsten zwei Wochen, so lange wird die Ernte voraussichtlich dauern, täglich viele Kunden den Hof besuchen und ihre Eimer in der Anlage mit Weichseln füllen. Martin Wallner weiter: „Natürlich ernten wir auch mit, da gewisse Mengen vorbestellt sind. Der Rest wird gemaischt und kommt zu einem Tiroler Edelbrenner.“ Dies ist auch der Grund, dass auf insgesamt sieben Hektar Obstfläche weiters Schwarze Ribisel, Pfirsiche, Zwetschken, Äpfel und Birnen wachsen. Ein Teil davon wird für den Verkauf ab Hof benötigt, der Rest wird ebenfalls gemaischt.

Rindermast

Zusätzlich sorgen 19 Hektar Ackerfläche neben der Erzeugung von steirischem Kürbiskernöl und 14 Hektar Grünland als Futtergrundlage für die Rindermast am Betrieb. „Bei uns werden die Kälber mit einem Gewicht von 120 Kilogramm bei Versteigerungen zugekauft. Dafür ist mein Vater verantwortlich“, so der engagierte Bauer. Bei der Rindermast setzt man ebenfalls auf die Direktvermarktung. In regelmäßigen Abständen werden die Stiere am Hof geschlachtet und nach einer bis zu dreiwöchigen Reifezeit verkauft. „Wir haben dazu eine WhatsApp-Gruppe, in der wir den Verkaufstermin ankündigen. Meist ist das Fleisch rasch ausverkauft“, so Martin Wallner, der seit dem vergangenen Jahr Obmann der Bauernbund-Ortsgruppe Bad Gams ist. Der Anteil an Stammkunden ist groß.

Mit 43 Hektar Wald spielt auch die Forstwirtschaft eine sehr große Rolle. Martin dazu: „Nach der Fachschule habe ich die Forstschule in Waidhofen an der Ybbs absolviert, ich bin auch Forstwirtschaftsmeister. Mein langfristiges Ziel ist es, den Zuwachs optimal zu nutzen und die Bestände in einen Plenterwald überzuführen.“ Weiters ist er Obmann-Stellvertreter der Nahwärme Stainz.

Trotz der vielen Arbeit am Hof engagierte sich Martin Wallner auch in vielen weiteren Vereinen wie der Landjugend und der Theatergruppe Bad Gams. Zudem ist er begeisterter Jäger.

Zur Person

  • Martin Wallner (28)
  • Vulgo Oberer Ofner
  • Bergegg 56, 8524 Deutschlandsberg
  • Rindermast, Ackerbau, Obstbau, Weichselplantage
  • Direktvermarktung
  • Absolvent der LFS Grottenhof Hardt
  • Ein Jahr Forstfachschule Waidhofen/Ybbs sowie ein Jahr Obstbaukolleg in Silberberg
  • Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsmeister
  • Obmann der BB-Ortsgruppe Bad Gams
  • Obmannstellvertreter der Nahwärme Stainz
  • E-Mail: obstbau.wallner@gmail.com
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