Bauer der Woche: Johannes Lenz

von NEUES LAND

Vor über 30 Jahren begann Johannes Lenz in der Molkerei Voitsberg zu arbeiten und ist dort Hofberater. Dabei kommen ihm auch seine eigenen Erfahrungen als Milchbauer zugute.

Der Hof der Familie Lenz liegt an der Anfahrtsstraße von Maria Lankowitz zum Alten Almhaus, von wo es nur mehr wenige Kilometer bis zum Gaberl sind. Haus und Stall wurden inmitten eines Scheibengrundes von 17 Hektar Fläche erbaut. In herrlicher Aussichtslage erstrecken sich die 7,5 Hektar Grünland und 9,5 Hektar Wald. Auf den sehr gepflegten Wiesen und Weiden grasen acht Fleckviehkühe gemütlich vor sich hin. Das ist auch schon der größte Teil des Viehbestandes, also ein typischer Nebenerwerbsbetrieb, aber mit arbeitsintensiver Milcherzeugung.

Hofübernahme

Johann Lenz hat den Betrieb 1998 von seinen Eltern übernommen und bewirtschaftet ihn heute zusammen mit seiner Frau Karin und den beiden Kindern Martin und Christine, auch die Mutter des Bauern lebt am Hof. Der Weststeirer wurde 1969 geboren, ist am Hof aufgewachsen und hat die Fachschule Grottenhof-Hardt absolviert. Danach hat er die Laborantenausbildung in der Molkerei Voitsberg gemacht und schließlich den Molkereimeister. Heute ist er 54 Jahre alt und hat sein ganzes bisheriges Berufsleben als Nebenerwerbsbauer gearbeitet. „Die Milchwirtschaft am eigenen Hof und die Arbeit in der Molkerei passen sehr gut zusammen, besonders, seit ich vor einigen Jahren Hofberater wurde.“

Enger Zeitplan

Natürlich ist das Ausüben von zwei Berufen nebeneinander auch ganz schön fordernd. Da geht nichts mit Acht-Stunden-Tag oder mit „Work Life Balance“. Der Arbeitstag beginnt für den Milchbauern um 5 Uhr in der Früh im Stall mit dem Füttern und Melken. Oft kommen da auch schon Anrufe aus der Beratung herein. Um sieben Uhr gibt es das Frühstück und um acht Uhr beginnt der Arbeitstag für die Molkerei. Ungefähr zwischen 17 und 19 Uhr wechselt er dann wieder in die Landwirtschaft bis 20 Uhr. Dann ist der Tag aber noch nicht zu Ende, es kommen oft noch Veranstaltungen im Ortsbereich oder die Büroarbeit für die Beratung dazu. Für die Feld- und Waldarbeit wird die meiste Urlaubs- und Zeitausgleichszeit verwendet. Auf die Frage, ob es im Winter ruhiger ist, antwortet er: „Eigentlich nicht, es geht immer so dahin, langweilig wird mir nicht.“  Zu den beiden Berufen engagiert er sich in der Pfarre, im Gemeinderat und im Bauernbund von Maria Lankowitz. Auf Bezirksebene ist er als Bezirkskammerrat, Nebenerwerbsbauernsprecher und in der ARGE Bergbauern tätig.

Hofnachfolger

Bei diesen vielen Aufgaben bleibt kaum Zeit für einen Urlaub, das stört ihn aber nicht. Anders seine Frau, die sehr gerne reist, aber dafür findet das harmonische Paar immer eine Lösung. Zuhause arbeiten die beiden bestens zusammen. Auch die Bäuerin hat als Floristin einen außerlandwirtschaftlichen Beruf, macht im Betrieb aber alle Arbeiten – bis auf das Traktorfahren – mit voller Begeisterung. Dazu hat sie noch einen großen Garten und den Haushalt. Der Sohn, der den Betrieb einmal übernehmen wird, ist schon der Chef im Wald, kein Wunder, im Beruf ist er frisch gebackener Forstberater im Bezirk Leibnitz.

Sehr gerne führt der engagierte Hofberater interessierte Exkursionsgruppen durch „seine“ Molkerei in Voitsberg. „Wie verarbeiten täglich 700.000 bis 800.000 Liter Milch zu ungefähr 40 verschiedenen Käsesorten, von denen die Hälfte sogar exportiert wird“. Für die Zukunft wünscht er sich, dass die Konsumenten die heimische Landwirtschaft und deren Produkte mehr schätzen, so wie sie es am Beginn der Corona Pandemie getan haben. Den Nebenerwerbsbauern empfiehlt er, die Vorzüge die Erwerbskombination zu schätzen. Das sind der Ausgleich zur Arbeit in der Firma, die Weitergabe des Betriebes und der Tradition, das Arbeiten in der freien Natur und die Selbstversorgung mit eigenen Lebensmitteln und eigener Energie. 

Zur Person

  • Johannes Lenz (54)
  • Kemetberg 30, 8591 Maria Lankowitz
  • 7,5 ha Wiesen und Weiden, 9,5 ha Wald, 8 Milchkühe und Kälber
  • Nebenerwerbsbetrieb mit außerlandwirtschaftlichen Berufen (Bauer: Molkerei Voitsberg Hofberater und Bäuerin: Floristin in Maria Lankowitz).
  • Email: hannes.lenz@aon.at

Beitragsfoto und Text: Roman Bruckner

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2 Kommentare

Norbert Seidl 11. Dezember 2023 - 10:05

unermüdlich, rastlos, überdurchschnittlich fleißig, hilfsbereit und freundlich

Antwort
Münzer Eleonora 13. Dezember 2023 - 17:42

Sehr angagiert und strebsam, hilfsbereit und freundlich.

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