Bäuerin der Woche: Maria Haring-Weigl

von Karlheinz Lind

Bäuerin Maria Haring-Weigl sieht ihre Arbeit am Hof vulgo Seppbauer als große Chance, Konsumenten von Morgen für heimische Qualität zu begeistern.

Es ist sogar für Maria Haring-Weigl selbst schwer einschätzbar, wie viele Gäste sie auf ihrem Milchviehbetrieb in Wettmannstätten in der Weststeiermark bereits begrüßen durfte. „Ich habe keine Ahnung, aber hunderte interessierte Besucher oder auch mehr haben sich bereits ein Bild von der Arbeit auf unserem Hof gemacht“, so die dynamische Bäuerin. Gemeinsam mit ihrem Gatten Peter, den vier Kindern Katharina (16), Anna (14), Johannes (9) und Elisabeth (8) sowie ihren Schwiegereltern bewirtschaftet die gebürtige Oberösterreicherin den Milchviehbetrieb vulgo Seppbauer mit rund 90 Milchkühen in Wettmannstätten.

Und genau diese Arbeit möchte die gelernte Pädagogin auch der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung näherbringen. „Wir wollen ein offener Hof für alle pädagogischen Einrichtungen sein. Von Kindergartenkinder über Schüler unterschiedlichsten Alters bis hin zu Exkursionen waren bei uns schon alle am Betrieb“, weiß Maria zu erzählen.

Schule am Bauernhof

Am Betrieb ist die HBLA Elmberg-Absolventin für die Melkarbeit, Kälberaufzucht, Familienführung und eben auch die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Eigentlich hat alles damit begonnen, dass die Klassenkammeraden unserer Kinder den Hof besuchen wollten. Daraus wurde eben immer mehr.“ Deshalb hat die Landwirtin im Jahr 2018 auch erfolgreich den Zertifikatslehrgang „Schule am Bauernhof“ beim Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) Steiermark abgeschlossen. Bereits nach der Matura hatte sie die Pädagogische Hochschule Steiermark in Graz besucht. „Wir sind nicht leutscheu und freuen uns sehr, wenn sich Menschen für unsere Arbeit am Bauernhof interessieren. Vielleicht lernen sie dabei auch den Wert eines Milchpackerls im Supermarktregal besser zu schätzen“, erklärt Haring-Weigl, die auch als Lehrerin an einer Fachschule für Landwirtschaft und Ernährung unterrichtet.

Kunden von morgen

Haring-Weigl weiter: „Ich sehe es als ganz große Aufgabe, Kinder – also unsere Kunden von morgen – über die Qualität unserer Produkte besser aufzuklären. Sie sollen wissen, dass eine rot-weiß-rote Fahne auf einer Verpackung nicht immer etwas mit dem AMA-Gütesiegel zu tun hat.“ Das betrifft aber nicht nur Milchprodukte. Auch über die Verarbeitung von älteren Milchkühen zu schmackhaften Burgern bei McDonalds, die Notwendigkeit der weiblichen Nachzucht für den eigenen Betrieb oder die Lieferung von männlichen Kälbern zum Partnermastbetrieb wird am Seppbauer-Hof genau berichtet.

Großfamilie

All das ist jedoch nur möglich, wenn man am Betrieb auch zusammenhält. „Da sind meine Schwiegereltern eine große Stütze“, so Maria Haring-Weigl, die sich auch im Elternverein sowie als stellvertretende Gemeindebäuerin im öffentlichen Leben engagiert. Die Arbeit bei den Bäuerinnen hat für sie einen hohen Stellenwert, da die Gemeinschaft gefördert wird und zum Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten beiträgt.

Für die dynamische Bäuerin, die auch Käsebotschafterin für Schärdinger-Produkte ist, sind die größten Hobbys die Familie und ihr Beruf als Landwirtin. Ihr Slogan: „Was du gerne machst, machst du auch gut.“ Glücklicherweise bleibt noch Zeit für den Reitsport, Maria hat auch zwei Pferde am Hof.

 

Zur Person

  • Maria Haring-Weigl (41)
  • 8521 Wettmannstätten 25
  • Milchbäuerin am Seppbauer-Hof in Wettmannstätten
  • Verheiratet mit Peter, Kinder Katharina (16), Anna (14), Johannes (9) und Elisabeth (8)
  • Sie stammt ursprünglich von einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Schwerpunkt Pferdewirtschaft aus Pasching bei Linz
  • Absolventin der Höheren Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung Elmberg in Linz und der Pädagogischen Hochschule Steiermark in Graz
  • www.seppbauer.at

Beitragsfoto: Lind

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