Franz Fuchs und Ewald Fröhlich erwarten in diesem Jahr eine Rekordernte. Schon seit fünf Jahren kultivieren die beiden Vulkanländer bereits Trockenreis – und das auf mittlerweile 25 Hektar.
Während das aktuelle Anbaujahr viele Landwirte durch die hohen Niederschlagsmengen stark fordert, findet der Trockenreis heuer ideale Bedingungen vor. „Die Reispflanze hat ein sehr zartes Wurzelsystem und benötigt daher regelmäßige Niederschläge. Zu viel Regen gibt es nicht“, erklärt Ewald Fröhlich. Und dabei hat das ganze Projekt mit einem Spaß begonnen: Bei einem Gasthausbesuch wollte Franz Fuchs zum steirischen Backhendl scherzhalber auch heimischen Reis. Der Kellner meinte, so etwas gebe es nicht – was den Vertriebsleiter und Nebenerwerbslandwirt nicht mehr loslassen wollte.
„SteirerREIS“
Obwohl Trockenreis prinzipiell ähnlich kultiviert wird wie Getreide, war in den ersten beiden Jahren schnell klar, dass man über eine neue Kultur auch einiges lernen musste – Ernte gab es noch keine. Schließlich kam der Ackerbau-Vollprofi und Freund Ewald Fröhlich dazu. Mit viel Pioniergeist konnten die beiden dann im dritten Jahr auf insgesamt einem Hektar die erste bescheidene Reisernte einfahren – und die schmeckte hervorragend zum steirischen Backhendl. Danach experimentierten die beiden mit unterschiedlichen Böden, variierten die Anbauzeitpunkte und bekamen auch das Thema Pflanzenschutz in den Griff. Damit konnte der erste „Steirerreis“ als klassischer Mittelkornreis verkauft werden. Dieser zeichnet sich durch die universelle Einsetzbarkeit in der Küche aus, ob als Beilage oder auch als Risotto.
Dieser erste Erfolg beflügelte die beiden so sehr, dass man in weiterer Folge die Familienurlaube nur noch in bekannten Reisanbaugebieten der Südschweiz und Italiens verbrachte. In der Nähe von Verona konnte man schließlich die Verarbeitung des Korns – also das Schälen und Sortieren – durchführen lassen. Damit ergeben sich zwei Arten von Reis, der Naturreis mit Silberhäutchen und der blank polierte weiße Reis. Die mit den größeren Anbauflächen der beiden Steirer einhergehenden höheren Erntemengen, machten diese maschinelle Unterstützung auch dringend notwendig.
Reismühle
Mittlerweile ist die Anschaffung einer eigenen, sogenannten Reismühle geplant. „Darin werden durch Farbscanner und Kameras die Schadkörner erkannt und mittels Druckluft ausgeblasen“, erklärt Ewald Fröhlich weiter. Ein großer Vorteil sei auch, dass man damit nicht nur Reis sondern auch Käferbohnen und Kürbiskerne sortieren könne, so der Reisbauer weiter. Schließlich wolle man die klassischen steirischen Ackerkulturen nicht vernachlässigen.
Beitragsbild: Vulkanland.at/Benhard Bergmann