Seine Werke leben fort

von Karl Brodschneider

 

Der 80. Geburtstag von Professor Fred Strohmeier gibt Anlass, auf sein Wirken als NL-Chefredakteur und Schriftsteller zu blicken.

 

Am kommenden Sonntag hätte Professor Fred Strohmeier seinen 80. Geburtstag gefeiert. Doch der beliebte Chefredakteur von NEUES LAND und bekannte Schriftsteller starb schon im Februar 1999 an einem plötzlichen Herzversagen. Bereits mit 21 Jahren kam der Keuschlerbub, wie er sich selbst immer gerne bezeichnete, in die Redaktion der steirischen Bauernbundzeitung und wurde 1980 deren Chefredakteur.

Zeitung für alle

Unter seiner Schriftleitung erfuhr NEUES LAND eine weitere Öffnung hin zu allen Bevölkerungsschichten und sollte Menschen ansprechen, die am Geschehen in der (Bauern-)Politik und im ländlichen Raum interessiert waren. Sein Anliegen war es nicht nur, die Leser umfassend zu informieren, sondern den Bauern auch Mut zu geben. Fred Strohmeier, der auch für den Steirischen Bauernkalender verantwortlich zeichnete, verabscheute die Sensationsgier und die Schwarzmalerei, vielmehr vertraute er dem Gewachsenen.

Mit seiner Familie – er war Vater von fünf Kindern, wovon eine Tochter schon sehr früh starb – bewirtschaftete er eine kleine Landwirtschaft in Khünegg in der südoststeirischen Marktgemeinde St. Peter am Ottersbach. Hier war er auch Mitglied der örtlichen Feuerwehr. Seine tiefe Verwurzelung im Bauernstand kam auch in seinem breiten Schaffen als Schriftsteller und Dramatiker zum Ausdruck. In all seinen Werken war der geistige, soziale und wirtschaftliche Umbruch der agrarischen Welt ein zentrales Thema. Die Sprache der Bauern und Menschen vom Land war ihm nicht nur tief vertraut, sondern er vermochte so manches in Vergessenheit zu geratendes Wort hinüberzuretten in die aktuelle Zeit.

Zurück nach Eden

Neben Novellen und Radioerzählungen entstanden auch zahlreiche „G`schichten vom Land“ und mehrere Romane wie „Frühfröste“, „Flucht ins Gestern“, „Distelblüten“ und „Zurück nach Eden“. Für sein reiches Lebenswerk wurde er mit zahlreichen Preisen (Staatspreis für Journalistik, Fernsehspielpreis, Pöttinger-Preis, Hand-Kudlich-Preis u.a.) ausgezeichnet.

 

Foto: Archiv

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