Trotz der enormen Frostschäden haben sich die Maisbestände gut entwickelt. Der Maiswurzelbohrer bleibt ein Unsicherheitsfaktor.
Satt grün und meist gut entwickelt präsentieren sich derzeit die Maisbestände in der Steiermark. Ist unserm österreichweit als optimales Maisanbaugebiet bekanntem Land, standen heuer die Vorzeichen für eine gute Ernte äußerst schlecht. Der katastrophale Frost Ende April zog die jungen Maispflanzen arg in Mitleidenschaft. Doch ausreichend Sonne und eine gute Niederschlagsverteilung haben den Mais vielerorts überraschend gut wieder anwachsen lassen. „In der Süd-Oststeiermark können wir uns über sehr gut entwickelte Maisbestände freuen“, so Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer und selbst Ackerbäuerin. Pein ergänzt: „Kommen die prognostizierten Niederschläge diese Woche auch noch zu uns in den Osten, dann wird sich das zusätzlich positiv auswirken.“
Auch Arno Mayer, Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer Steiermark, bestätigt diese erfreuliche Entwicklung: „Der Mais hat sich in den allermeisten Fällen sehr gut erholt und sein enormes Wachstumspotential optimal genutzt.“ Trotz des Frostes sei, so Mayer, der Entwicklungsstand der Kulturen durchwegs mit jenen eines Durchschnittsjahres zu vergleichen. Probleme gibt es meist auf Flächen, die durch Bearbeitungsfehler, wie etwa nasser Herbstarbeit, verdichtet wurden. Die genannten Fälle – schwere Maschinen auf schweren Böden – werden, so Mayer, zunehmend zu einem Problem im Ackerbau.
Angesprochen auf die Problematik Maiswurzelbohrer gibt sich Mayer in Bezug auf eine Prognose jedoch noch verhalten: „Wir hatten heuer bereits sehr früh erste Fänge in Fallen, der Käferdruck ist jedoch noch nicht so stark.“ In Summe hätten sich die Bemühungen (Fruchtfolge, Bekämpfungsmaßnahmen) der letzten Jahre in Bezug auf die Eindämmung des Maiswurzelbohrers positiv ausgewirkt, so der Pflanzenbauexperte. Derzeit hofft man auf eine gute Befruchtung, die Voraussetzungen seien gut.
Ein betrübteres Stimmungsbild zeichnet jedoch Christian Polz, Obmann der Bezirksbauernkammer in Deutschlandsberg: „In der Weststeiermark hatten wir tiefere Frost-Temperaturen, die den Mais teilweise arg in Mitleidenschaft gezogen haben.“ Man rechne im Durchschnitt mit Ausfällen von knapp 30 Prozent.