Neue Baumarten in Parks und Gartenanlagen

von Karl Brodschneider

Die Anpassung an den Klimawandel bedingt neue Baumarten, die in Parks und Gartenanlagen gepflanzt werden sollen.

Der Klimawandel bringt auch die Baumkulturen in Gärten und Parkanlagen unter massiven Druck und kann zu Totalausfällen führen. Daher wurde auf Initiative von Landesrat Hans Seitinger im Zuge der Klimaanpassungsstrategie der Bereich der Zierpflanzen und -Bäume einem Klimacheck unterzogen. In den vergangenen drei Jahren wurden mit Unterstützung des Lebensressorts von den steirischen Baumschulen auch klimafitte Baumarten unter die Lupe genommen. „Viele dieser Zierbäume und Sträucher in Städten und Gartenanlagen sind wichtige Schattenspender und Klimaregulatoren“, so der Landesrat.

LK-Vizepräsidentin Maria Pein unterstreicht: „Es freut uns, dass wir mit unserem Knowhow dieses Projekt unterstützen konnten.“ Auch Ferdinand Lienhart, Obmann des Verbandes der Steirischen Gärtner und Baumschulen, zeigt sich namens der steirischen Baumschulen über die Unterstützung erfreut. Er sagt: „Wir sind dankbar, dass mit der finanziellen Unterstützung des Landes und in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Steiermark dieses qualitätsvolle Projekt erfolgreich umgesetzt wurde.“

Die Errichtung von Gartenanlagen liegt im Trend. Vor allem im urbanen Bereich ist jeder Baum eine enorme Verbesserung der Lebensqualität. Dabei gibt es für jeden Gartenstandort und Gestaltungswunsch besonders geeignete Hausbäume, die in unseren Breiten gedeihen und als frosthart gelten. Oder sie passen durch ihre Ausstrahlung und die sie umgebende Aura bestens in bestimmte Gartenstile. Mit der richtigen Artenwahl können schlechte Bodenbeschaffenheiten ebenso wie ungünstige Lichtverhältnisse bewältigt werden.

Im Zuge des Projekts wurden neben den klimafitten Baumarten auch unterschiedlichste Aspekte der Förderung der Pflanzengesundheit beleuchtet. Folgende Baumarten gelten als klimafit. Bei einer Besichtigung in seiner Baumschule in Kaindorf zeigte Peter Loidl seinen Gästen – Landesrat Hans Seitinger, LK-Vizepräsidentin Maria Pein und Ferdinand Lienhart – die am besten geeigneten Bäume.

Feldahorn

Der Feldahorn gilt allgemein als Profiteur des Klimawandels. Er ist sehr hitze- und trockenheitsverträglich. Der Feldahorn ist derzeit der empfehlenswerte heimische Ahorn. Er wird ein mittelgroßer Baum mit einer Endhöhe von circa 12 bis 15 Meter. Ebenso ist er ein Bienennährgehölz und bietet durch seine dichte Krone meist eine gute Nistmöglichkeit für Vögel

Freemann-Ahorn

Die Freemanii-Sorten zeichnen sich durch starken Wuchs, höhere pH-Verträglichkeit und eine große Trockenheitsresistenz aus. Er verträgt auch schwere und feuchte Böden. Autumn Blaze ist die beste Sorte und hat eine gute Krone und eine schöne, rote Herbstfärbung. Ausgewachsen wird er zwischen 15 und 20 Meter hoch und gilt außerdem als sehr gutes Bienennährgehölz.

Kugel-Mannaesche

Die Kugel-Mannaesche ist momentan der beste Kugelbaum. Sie hat sich trotz ihrer südeuropäischen Herkunft als gesund und frosthart erwiesen und sie leidet nicht unter dem Eschentriebsterben. Schön ist auch die dekorative weiße Maiblüte. Die Sorte Meczek bekommt einen Kronendurchmesser von maximal fünf Meter. Der Baum ist ein sehr guter Pollenlieferant für die Biene.

Lederhülsenbaum

Der Lederhülsenbaum ist ein Stickstoffsammler, der für die zukünftigen Stadtbedingungen bestens geeignet erscheint und durch seine lichte Krone Unterpflanzungen ermöglicht. Der Einsatz von dornenlosen Sorten ist im Stadtbereich zwingend notwendig. Die Gleditsie verträgt sowohl Hitze und Trockenheit als auch leichte Überflutungen und Staunässe. Der Baum wird bis zu 20 Meter hoch. Es gibt aber Sorten wie zum Beispiel Sunburst, die kleiner bleiben. Der Baum liefert sehr viel Pollen und Nektar für Bienen und Hummeln. Ebenso sind die Früchte und Samen des Lederhülsenbaums für Vögel und auch etliche Nager eine Delikatesse!

 

Beitragsfoto: Land Steiermark/Streibl

 

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben