Land&Forst Betriebe zogen Bilanz

von NEUES LAND

Die Land&Forst Betriebe Steiermark luden zum traditionellen Grünen Abend unter prominenter Teilnahme von Politik- und Wirtschaftsvertretern ins Schloss Seggau nach Leibnitz ein.

Aktuelle Themen rund um den steirischen Wald, aber auch die europäischen und nationalen Entwicklungen standen im Vordergrund des politischen Referates von Obmann Carl Prinz von Croy bei der Mitgliederversammlung der Land&Forst Betriebe Steiermark. Er betonte die positive Entwicklung des Holzmarktes, das gute Verhältnis auf Augenhöhe mit der Industrie und das zurückgewonnene Vertrauen.

Besucherlenkung

Durch die wieder gestiegene Reisetätigkeit nach Corona sei eine leichte Besucher-Entlastung der steirischen Wälder spürbar, Maßnahmen zur Lenkung der Waldbesucher aber weiterhin notwendig. Sorgen bereiten eine ÖAV-Studie zum Thema „Recht auf freien Zugang zur Natur“. Lob gab es dagegen für die Bereitschaft zur der vertraglichen Freigabe von geeigneten Flächen zum Radfahren. Carl Prinz von Croy wies auch auf das Potential neuer Geschäftsfelder bei erneuerbarer Energie hin und regt an, dafür auch die notwendigen Flächen – bei entsprechenden Rahmenbedingungen – zu Verfügung zu stellen. Weiters informierte er die steirischen Mitglieder über Konzepte des „Carbon Farming“ – also Kohlestoffbindung in Biomasse –, die unter Mitwirkung von LFBÖ gerade erarbeitet werden.

Klare Grenzen setzt er bei der öffentlichen Forderung, Waldflächen als Kohlenstoffsenke in Kombination mit einer steigenden Biodiversität außer Nutzung zu stellen: „Vertragliche Vereinbarungen ja, ordnungspolitischer Zwang nein.“ Angesichts der derzeitigen Schwächung bürgerlicher Parteien und der aufkommenden Diskussion einer Einführung von Erbschafts- und Schenkungssteuern rät er, geplante Betriebsübergaben zeitnah in Erwägung zu ziehen.

Drohende Reform

Wenig Verständnis zeigt der Obmann für politische Irrwege, im Zuge des steiermärkischen Grundverkehrsgesetzes, den „Großgrundbesitz“ von land- und forstwirtschaftlichen Grundverkehr vollkommen auszuschließen und erteilt so einer drohenden Bodenreform durch die Hintertüre eine klare Absage. Lob gab es für das steirische Projekt der dynamischen Waldtypisierung, die den Betrieben einen Ausblick auf die klimafitten und zukunftstauglichen Baumarten gewährt.

Im Zuge der Diskussion um die GAP betont Carl Prinz von Croy, dass die geplanten eklatanten Benachteiligungen für die größeren landwirtschaftlichen Betriebe nicht zuletzt durch die erfolgreiche Überzeugungsarbeit von Land&Forst Betriebe verhindert wurden.

Sorgenfalten bereitet der aktuelle politischen Druck aus Brüssel: der Green Deal, welcher Klimaschutz und Biodiversität miteinander verschränken soll. „Betriebe und Bauern werden durch die urbane Brille in die Nähe neoliberaler Ressourcenräuber gerückt, eine fachlich unhaltbare Behauptung“, so der Obmann. Viele EU-Strategien seien in sich widersprüchlich, wie etwa die der Bioökonomie mit der gleichzeitigen Forderung nach Außernutzungsstellung von Waldflächen. In Forstangelegenheiten ortet der Obmann längst den Verlust der Subsidarität und den nahezu kompletten Entzug der nationalen Kompetenzen.

Zukunftsgespräche

Der Grüne Abend im Schloss Seggau stand dann vollkommen im Zeichen zukunftsorientierter Gespräche mit den geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Obmann Carl Prinz von Croy durfte unter anderem Landesrat Johann Seitinger, die Abgeordnete zum Europäischen Parlament (MEP) Simone Schmiedtbauer und den Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau als seine Gäste begrüßen.

Beitragsfoto: Land&Forst Betriebe Steiermark

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