Lage der Schweinebauern spitzt sich zu

von NEUES LAND

Abermaliger Preissturz! Schweinebauern kämpfen mit Liquiditätsengpässen. „Weiterer Schaden muss verhindert werden“, verlangt Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein. EU-Exporthilfen und vermehrte Verwendung von heimischem Schweinefleisch in der Gastronomie, Hotellerie und in Großküchen könnten Schweinebauern entlasten.

 Der Schweinepreis ist weiter auf Talfahrt. Gestern Abend ist er um weitere zehn Cent gefallen. Der Notierungspreis, den die  Schweinebauern bekommen, liegt jetzt nur mehr bei 1,37 Euro pro Kilo. Das ist um 38 Cent oder 22 Prozent weniger als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Ende der Talfahrt ist derzeit nicht absehbar. „Die Lage wird für die Schweinebauern von Tag zu Tag prekärer. Viele Schweinehalter haben bereits Liquiditätsengpässe und können die Kosten für die eingesetzten Betriebsmittel wie Treibstoffe, Strom, Zukauffutter sowie die teuren Erntekosten und Steuern nicht mehr bezahlen“, sagt Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein.

 Ursachen für diesen abermaligen Preisrutsch sind die Importsperre Russlands und die damit zusammenhängenden europaweiten Panikverkäufe von Schweinefleisch, um noch höhere Ertragseinbußen zu verhindern. „Prioritäre Aufgaben sind jetzt, den Markt zu stabilisieren und  wieder in Schwung zu bringen, um die anhaltende Wertvernichtung von hochwertigem Schweinefleisch zu stoppen. Dazu muss die EU rasch die für solche Turbulenzen vorgesehenen Exporthilfen freigeben“, verlangt Pein nachdrücklich von Brüssel.

 Zu Schleuderpreisen bieten derzeit internationale Unternehmen speziell der heimischen Gastronomie Schweinefleisch an. In diesem Zusammenhang bekräftigt die steirische Landwirtschaftskammer ihren Solidaritätsaufruf an die Gastronomie, Hotellerie und Großküchen sowie an die Steirerinnen und Steirer, heimisches Fleisch zu bevorzugen. Dazu Landwirtschaftskammer-Direktor Werner Brugner: „40 Prozent des Fleisches wird außer Haus verzehrt. Würden Gastronomie, Hotellerie und Großküchen überwiegend heimisches Fleisch verwenden, wäre den Schweinebauern schnell geholfen und sie könnten entlastet werden“. Gleichzeitig erneuert die Landwirtschaftskammer ihre Forderung nach einer gesetzlich verpflichtenden Fleisch-Kennzeichnung für Gastronomie, Hotellerie und Großküchen.

  Erkennbar ist garantiert heimisches Schweinefleisch am rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel sowie an den gesicherten regionalen Qualitätsmarken „Vulkanlandschwein“,  „Steirerglück“, „absolut steirisch“ und „Gutes vom Bauernhof“.

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