Bauer der Woche: Thomas Kapper

von Karlheinz Lind

Winzer Thomas Kapper aus Fehring setzt auf kreative Ideen im Weingarten und hofft auf mehr Kunden nach der Corona-Krise.

Er ist kein neues Gesicht in der örtlichen Bauernbundortsgruppe, dennoch war die Überraschung groß, als Weinbauer Thomas Kapper hier als neuer Obmann kürzlich den Vorsitz  übernommen hatte. „Ich sehe mich als den Vertreter der jungen Generation und möchte die Interessensvertretung in Zukunft auch jünger machen, altbewährte Strukturen aber stärken“, so der Südoststeirer. Dabei denkt der 30-jährige an neue Fortbildungsprogramme und regionale Stammtische, die über aktuelle Preissituationen und Entwicklungen aus dem Bauernbund informieren sollen. „Geschichte wird durch Veränderung geschrieben. Es würde mich freuen, wenn sich viele Hofübernehmer motiviert zeigen und wieder das große Gemeinsame sehen“, so der Landwirt.

Kulinarik im Weingarten

Auf seinem Hof in Brunn wird Geschichte ebenso gemeinsam gelebt: Seit Generationen werden zehn Hektar Weingarten bewirtschaftet und edler Wein produziert. „Es ist aber nicht die Krise, die mich kreativ werden lässt.  Wir Bauern müssen den Kunden auch im Alltag Produkte und Erlebnisse bieten, die langfristig für einen Wow-Effekt sorgen“, erzählt der ausgebildete Weinbau- und Kellerbaumeister. Weil Wein aus dem Vulkanland in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden ist, lädt Thomas Kapper auch zu Picknickveranstaltungen samt Speisebegleitung in seine Weingärten und vergibt Wein-Patenschaften, die dem Konsumenten mehr Einblick und Verständnis für die Arbeit eines Winzers geben sollen. „Als gelernter Koch war es mir wichtig, den Weinbau und die Kulinarik zusammen zu führen.

 Krise bringt Kunden

Wein-Paten können aber nicht nur genießen, sondern auch bei der Ernte mit an packen und ihren eigenen Wein abfüllen“, freut sich der Landwirt. Dass nicht alle Bauern als die großen Helden aus der aktuellen Corona-Krise hervorgehen, davon ist Kapper allerdings auch überzeugt. „Wirklich profitieren können jetzt nur die kleinen Erzeuger. All jene, die ihre Produkte bereits in die Gastronomie geliefert hatten und wir Weinbauern haben es schwer.“ Für die Sommermonate erhofft sich der Weinbauer wieder mehr Geschäft: „Die Menschen kehren zu ihren Bauern zurück. Zudem denke ich, dass die Krise noch mehr Kunden bringt, weil sich jetzt viele mit dem Wort Regionalität auseinandergesetzt haben“, ist Kapper überzeugt. In Zukunft möchte er auf noch mehr Selbstvermarktung setzen.

 

Zur Person

  • Thomas Kapper
  • Brunn 14
  • 8350 Fehring
  • Winzer und Weinbaukellermeister
  • Bauernbundobmann Fehring
  • www.weingut-kapper.at

Foto: privat

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben