Aufgrund der enorm hohen Herbstniederschläge kann auf vielen steirischen Äckern die Körnermaisernte noch nicht eingefahren werden.
Die Zahlen sprechen für sich. Von 25. September bis 4. Oktober sind in der Steiermark bis zu 160 Liter Niederschlag gefallen. In den Kernmaisanbaugebieten kamen dann nochmals rund 50 Liter dazu. „Mit regional bis zu 200 Liter Regen ist ein Befahren der Maisäcker unmöglich geworden“, erklärt Arno Mayer, Leiter der Pflanzenbauabteilung der Landwirtschaftskammer. Die Körnermaisernte ist zum Erliegen gekommen. Hat man sich anfangs noch über Rekorderträge auf Schötterböden gefreut, führen überschwemmte Äcker nun zu einer massiven Verzögerung der heurigen Körnermaisernte. „Im Vergleich zu einem Durchschnittsjahr sind wir mindestens 14 Tage im Verzug“, so Mayer.
Dies bestätigt auch Michael Karpf, Teamleiter der Außenstelle der Raiffeisen Ware Austria (RWA) in Lannach: „Auf den Schotterböden in der südlichen Steiermark führten die hohen Niederschlagsmengen unter dem Jahr zu sehr guten, mitunter auch Spitzenerträgen. 15.000 bis 17.500 Kilogramm Nassmais pro Hektar wurden geerntet.“ Durch die Herbstniederschläge ist man bereits rund zwei Wochen später in die Ernte gestartet. Karpf: „Die gesamte Ernte wird sich somit auf einen kürzeren Zeitraum zusammenschieben.“
Und diese Ernteverzögerungen haben auch massive Auswirkungen auf die weitere Anbauplanung. „Gerade Veredelungsbetriebe setzen immer häufiger auf den Anbau von Wintergerste nach Körnermais. Doch das ist heuer nicht möglich, da diese Flächen meist noch gar nicht gedroschen sind“, erklärt Arno Mayer weiter. Auch warnt er vor einem zu frühen Befahren der noch nicht abgetrockneten Ackerflächen: „Wir sehen immer öfter, dass ein zu frühes Befahren der nassen Flächen zu starken Verpressungen und Verdichtungen führen. Darunter leiden Ackerböden oft Jahre“. Die Maisernte verzögert sich nun weiter und wird möglicherweise erst gegen Ende Oktober wieder voll einsetzen.
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