Klima macht große Sorgen

von Karl Brodschneider

Wie der frühere EU-Agrarkommissar Franz Fischler die Folgen des Klimawandels und die Forststrategie der EU-Kommission einschätzt.

 

Vor dem Hintergrund der Weltklimakonferenz in Glasgow fand im Steiermarkhof eine vom Europahaus Graz organisierte Podiumsdiskussion zum Thema „Klimawandel“ statt. Prominenter Redner war der ehemalige EU-Agrarkommissar Franz Fischler. Er machte auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam. Die Waldbrände werden auch in der Alpenrepublik zunehmen. Der jüngste Brand in Niederösterreich war nur ein erster Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Statt Schnee wird es auch im Winter in den Bergen oft nur mehr Regen geben, was gewaltige Auswirkungen auf das Abrinnverhalten der Bäche und Flüsse haben wird. Der Ruf nach zusätzlichen Retensionsflächen wird immer lauter werden. Neue Schädlinge werden dem Pflanzenbau zusetzen.

EU-Forststrategie

Große Bedeutung kommt, so Fischler, in Zukunft der Humuswirtschaft zu. An der Waldstrategie der EU-Kommission hegt er seine Zweifel. „Das ist eine falsche Rechnung, die hier gemacht wird. Diese Strategie kommt von Umweltlobbyisten, die von der Praxis wenig Ahnung haben“, erklärte der ehemalige Agrarkommissar. Seine Forderung: Rasch weg von den fossilen Energieträgern, aber von wo dann der Strom herkommt, wird eine neue Debatte auslösen.“

Persönlich betroffen

Inwieweit die Bauern schon jetzt vom Klimawandel betroffen sind, schilderte Landeskammerrat Matthias Bischof anhand seiner eigenen Gemeinde Oberwölz: „2007 traf uns ein Orkansturm. 2011 und 2017 gab es bei uns zwei große Hochwasser. 2013 und 2019 waren außergewöhnlich trockene Jahre.“ Horst Jauschnegg von der Landwirtschaftskammer verwies auf das Humus-Kompetenzzentrum der Landwirtschaftskammer in Feldbach: „Wir müssen den Bauern konkret sagen, was sie selbst beitragen können.“ Und Agrarkonsulent Markus Habisch ergänzte: „Bei allem, was von den verschiedensten Gruppen gefordert wird, muss man sich immer vor Augen halten, dass die Bauern von ihrer Arbeit auch leben können müssen.“

 

Beitragsfoto: Brodschneider

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