Der diesjährige Waldbauerntag in St. Georgen am Kreischberg stand unter dem Motto „Vom Ich zum Wir. Ein kluger Egoist kooperiert.“
Über 400 Waldbäuerinnen und Waldbauern aus der ganzen Steiermark folgten der Einladung des Waldverbandes Steiermark zum Waldbauerntag. Eröffnet wurde der Waldbauerntag von Paul Lang, Obmann des Waldverband Steiermark, der – pointiert und mit Humor gewürzt – auch durch das Programm führte. Er hob das Gemeinsame im Waldverband Steiermark hervor, der über 16.000 Mitglieder umfasst und der sich im Laufe der letzten Jahre zu einem der größten Rundholzvermarktungsunternehmen in Österreich entwickelt hat. Gleich zu Beginn der Veranstaltung zeigten Schüler der St. Lambrechter Mittelschule in einem Theaterstück die Probleme der Waldbauern auf, aber auch die vielen positiven Seiten, die der Wald bietet. Die Kernbotschaft war, dass man alles nur gemeinsam schaffen kann.
Waldwirtschaftspreis
Alljährlich stellt der Waldbauerntag den Rahmen für die Verleihung des Steirischen Waldwirtschaftspreises dar. Heuer bekam die Familie Petra und Johannes Wallner aus St. Lambrecht diese wertvolle Auszeichnung überreicht. Drei Generationen arbeiten am Betrieb und bewirtschaften insgesamt 35 Hektar Grünland und 130 Hektar Wald. Dabei wird besonders auf die naturnahe Waldwirtschaft mit Naturverjüngung Wert gelegt.
Anschließend wurden drei engagierte Waldbäuerinnen zu einer Talkrunde zum Thema „Warum Frau zur Motorsäge greift?“ eingeladen und begründeten, weshalb es keine „männliche Forstwirtschaft“ gäbe. In Wirklichkeit ginge es darum, dass Männer und Frauen gemeinsam, sich gegenseitig wertschätzend, im Team arbeiten müssen. Allerdings liegt es auch an den Frauen selbst, sich intensiver mit der Wald- und Forstwirtschaft auseinanderzusetzen.
Festreferat
Das Festreferat hielt Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. Er hob die Bedeutung des bäuerlichen Waldbesitzes hervor, dessen Bewirtschaftung zeigt, was Nachhaltigkeit bedeutet. Der Wald sei laut Moosbrugger ein ungeschätzter Faktor für Erholung und Tourismus, der Schutz des Eigentums dürfe daher nicht zu kurz kommen. Moosbrugger sagte: „Waldwirtschaft muss auch weiterhin für den Waldbauern und der Waldbäuerin attraktiv bleiben.“ Abschließend forderte er eine nachvollziehbare, faktenorientierte und umsetzbare Forstpolitik in Europa.
Beitragsfoto: Waldverband Steiermark/Michael Kern