Die Vision wird Realität

von NEUES LAND

Im Holzinnovationszentrum soll schon 2025 mit dem Bau einer Forschungsanlage zur Herstellung von Biotreibstoffen und Grünen Gasen begonnen werden.

Das künftige Forschungszentrum für Holztreibstoffe und Holzgase im Holzinnovationszentrum in Zeltweg ist das beste Beispiel dafür, wie aus einer Vision Wirklichkeit werden kann. Der Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes, Franz Titschenbacher, leitete ein: „Als die heimischen Holzmärkte vor fünf Jahren besonders stark unter Druck geraten waren, stellten wir uns die Frage nach Alternativen, die auch gleichzeitig den Ausstieg aus der fossilen Energie ermöglichen könnten.“

Jetzt liegt ein konkretes Projekt vor. Es ist eine Forschungsanlage zur Herstellung von Biotreibstoffen und Grünen Gasen. Den Kern der Anlage bildet ein Gaserzeuger, der unterschiedliche feste Biomassen in ein Gas umwandelt. Dieses Gas ist der Ausgangspunkt für die Produktion flüssiger Treibstoffe (Holzdiesel, Holzkerosin) und hochreiner grüner Gase (Biomethan, Wasserstoff), die in das Erdgasnetz eingespeist werden können. Technologien und Produkte werden in Zeltweg unter realen industrienahen Bedingungen zur Marktreife gebracht und erstmals im Dauerbetrieb und vorindustriellen Maßstab produziert.

Spatenstick im Jahr 2025

Der Spatenstich für das 60 Millionen Euro-Projekt soll 2025 sein. Für die Umsetzung wurde ein eigenes Trägerkonsortium in Form einer Genossenschaft gegründet. Die Land- und Forstwirtschaft ist hier mit 45 Prozent dabei. Die Finanzierung der Anlage erfolgt auch über öffentliche Förderungen. Minister Norbert Totschnig sagte, dass das Landwirtschaftsministerium 28 Millionen Euro aus der Waldfonds-Initiative für dieses Reallabor bereitstelle. Er zeigte sich davon überzeugt, dass mit diesem Projekt ein wichtiger Grundstein für eine nachhaltige, regionale und unabhängige Energieversorgung gelegt werde.

Auch die beiden Landesrätinnen Simone Schmiedtbauer und Barbara Eibinger-Miedl unterstützen das Projekt. „Als Agrarlandesrätin und Forstwirtin bin ich stolz darauf, dass in der Steiermark die erste Anlage zur Gewinnung von zukunftsträchtigen Holztreibstoffen und Holzgasen statt“, sagte Schmiedtbauer. Die Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Eibinger-Miedl ergänzte: „Die grünen Technologien sind eine ganz große Stärke unseres Bundeslandes. Wir wollen zeigen, dass einander Klimaschutz und wirtschaftliches Wachstum nicht ausschließen.“

Marktreife

Eines steht jetzt schon fest: Die produzierten Treibstoffe könnten sofort in die Fahrzeuge und Geräte gefüllt werden, ohne dass diese umgebaut werden müssten. Präsident Franz Titschenbacher denkt dabei vor allem an die Fahrzeuge in der Land- und Forstwirtschaft, des Bundesheeres und an die Pistengeräte. Befragt nach seiner Einschätzung, ob die derart erzeugten Treibstoffe auch am Markt bestehen könnten, sagte er: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir am Markt mit diesen Produkten erfolgreich sein können.“ Sein Ziel für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre sind insgesamt neun Anlagen zu je 100 MW, verteilt auf ganz Österreich. Pro Stunde würde dann eine solche Anlage etwa 36 Tonnen Holz benötigen.

[© ABL]

 

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