In Sachen Kräuter macht ihr keiner so schnell etwas nach: 30 verschiedene Sorten baut Erna Pöllabauer auf dem „Hochegger-Hof“ in der Oststeiermark an – und das in luftigen Höhen. Ihr Garten, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Franz hegt und pflegt, liegt auf 1100 Meter Seehöhe. Das macht die Pflanzen auch so besonders wertvoll: „In dieser Lage ist das Klima schon sehr rau, was für die Kräuter ideal ist. Sie wachsen hier langsam und enthalten dadurch mehr Nährstoffe, weil sie länger im Licht sind“, erklärt die Bäuerin, die aus ihren Schätzen aus dem Boden auch allerhand zu zaubern weiß. Tee- und Gewürzmischungen, Kräuter- und Blütensalze sowie Duftsackerl sind nur ein Teil des reichhaltigen Sortiments, das Erna und Franz Pöllabauer im eigenen Hofladen anbieten.
Kräuter-Pioniere
Und ihre Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit. Der beste Beweis dafür: Das Paar gewann den diesjährigen Bio-Award – eine Auszeichnung, den die beiden sehr bescheiden, aber mit großer Freude entgegennahmen. „Wir haben gar nicht damit gerechnet, überhaupt so weit vorne platziert zu werden“, verrät die Oststeirerin, die ihren Kräutergarten in den letzten Jahren nach und nach vergrößert hat. „Angefangen haben wir mit 150 Quadratmetern Fläche, jetzt sind wir bei 1000“, wobei ein Teil davon auch immer für Versuche zur Verfügung stehe, um mit den Pflanzen Neues ausprobieren zu können.
In der Region zählen die zwei Biobauern übrigens zu den Pionieren im Kräuteranbau, sie haben den Verein „Almenland Kräuter“ mitbegründet, indem man Wissen und kreative Ideen genauso austauscht wie neue Vermarktungsstrategien. Ob sich durch die Auszeichnung zum Bio-Award Gewinner für das Paar etwas ändern wird? „Wir wissen nie, was auf uns zukommt, aber zur Zeit passt es so, wie es ist. Den Kräutergarten zu vergrößern wäre flächenmäßig auch gar nicht mehr möglich“, so die glückliche Gewinnerin.
Zur Person
- Erna Pöllabauer
- Kräuterbäuerin in Gasen
- Bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann Franz und ihrem Sohn einen Bio-Bergbauernhof auf 1100 Meter Seehöhe
- 147 Hektar Weide und Wald, rund zehn bis elf Hochlandrinder
- 1993 Umstellung auf Biobetrieb
- Gewinner des diesjährigen Bio-Awards.
Foto: Bernhard Bergmann