Acht Voitsberger Bäuerinnen reden in ihrem Kabarettprogramm Klartext und singen seit nunmehr zehn Jahren über ihr Leben und ihren Alltag. Mit vollem Erfolg.
Nein, diese Damen scheren sich nicht darum, was die anderen denken. Im Gegenteil, sie tun, was ihnen gefällt. Und gerade das macht ihren großen Erfolg aus. Seit zehn Jahren tritt der Voitsberger Bäuerinnenchor unter der Leitung von Gudrun Preßler gemeinsam bei unterschiedlichsten Veranstaltungen auf und singt nicht nur: „Wir bieten ein abwechslungsreiches Kabarett-Programm, in dem wir unseren Alltag und alles drum herum so richtig aufs Korn nehmen“, lacht Pressler, die auch in der Bäuerinnen-Organisation in Voitsberg tätig ist. Dabei wird nichts geschönt und die Herren der Schöpfung kommen auch nicht immer nur gut weg. „Desperate Farmwives“? „Ja, so in die Richtung. Ich nehme bekannte Liedtexte her und schreibe sie um, fülle sie mit Inhalten mitten aus unserem Leben.“ Und dieses Leben spielt sich bei allen acht Damen im Raum Voitsberg ab, allesamt sind Milchbäuerinnen, zwischen 38 und 62 Jahre alt, Mütter, Organistorinnen, Ladies im „kleinen Schwarzen“ – spielen alle Rollen perfekt: „Wir möchten zeigen, dass die Bäuerin kein Heimchen am Herd ist, sondern eine selbstbewusste Frau, die voll im Leben steht, mit Tablet, Smartphone und allem, was dazugehört“, erklärt Gudrun Preßler.
Papst und Hader
Gefunden haben sich die Sängerinnen im Jahr 2005 mehr durch einen Zufall: „Wir spielten gemeinsam einen Sketch und haben dabei festgestellt, dass wir eigentlich sehr gut miteinander auftreten können. Ich habe dann noch weitere Sängerinnen dazu geholt und so sind wir zum Voitsberger Bäuerinnenchor geworden.“ Der Erfolg der dynamischen Truppe , die übrigens noch aus denselben Mitgliedern wie zu Beginn besteht, ist enorm: Auftritte im Vatikan und Mariazell, im Grazer Orpheum gemeinsam mit den österreichischen Kabarett-Größen Josef Hader und Paul Pizzera und demnächst auch im Fernsehen: „Am 17. April kann man uns bei der ‚Großen Chance der Chöre‘ sehen und hören“, strahlt die Chorleiterin übers ganze Gesicht. Und das war nicht der erste Auftritt der Voitsbergerinnen im TV: Bei Barbara Karlich präsentierten sie sich im vergangenen Jahr als moderne Bäuerinnen.
Innovation und Tradition
„Was uns ausmacht, ist die Tatsache, dass wir einfach Spaß an unseren Auftritten haben, dass wir innovativ und frech sind und dennoch unseren Wurzeln stets verbunden bleiben, Tradition wie Bodenständigkeit leben“, verrät Preßler das Geheimnis des Erfolges. Und der ist unbestreitbar, was zahlreiche Rückmeldungen der Fan beweisen: „Viele fragen uns, ob wir wirklich Bäuerinnen sind und bewundern uns für unseren Mut, die Dinge beim Namen zu nennen.“