Bares Geld für Humusaufbau

von Karl Brodschneider

Die Humus-Tage der Ökoregion Kaindorf werden immer internationaler, heuer kamen die Besucher aus zehn europäischen Ländern.

Durch gezielten Humusaufbau können riesige Mengen Kohlendioxid gebunden werden. Die Böden werden stabiler. Sie können ein Vielfaches an Wasser aufnehmen. Dadurch können sie Abschwemmungen vermeiden helfen und Trockenperioden entgegenwirken. Soweit die Ausgangsposition für die 14. Humus-Fachtage, die auf Initiative der Ökoregion in der Kulturhalle Kaindorf stattfanden.

Zahlreiche Experten gaben dabei die bisher gewonnenen Erkenntnisse an die rund 500 Teilnehmer auch zehn Nationen weiter. Darunter waren auch Besucher aus Deutschland, Bosnien-Herzegowina, Ungarn, Belgien und Irland. Sie kamen aus Großbritannien, der Slowakei und Tschechien. Der langjährige EU-Agrarkommissar Franz Fischler und Landesrat Johann Seitinger waren auch in Kaindorf. Ihre Anwesenheit unterstrich den Stellenwert dieser Veranstaltung. Alle Grußredner betonten die Bedeutung des Humusaufbaus für Boden und Klima. „Im Sinne künftiger Generationen ist es eine unserer elementaren Aufgaben, die Bodenqualität ständig weiter zu verbessern“, sagte Franz Fischler. Er wurde für sein Engagement zum „Humus-Botschafter“ der Ökoregion Kaindorf ernannt. Und Seitinger betonte: „Dieses Humusprojekt ist mittlerweile inhaltlich und fachlich unumstritten und sollte möglichst rasch auch in nationale und europäische Klimaschutz- beziehungsweise Agrarprogramme aufgenommen werden.“

Humus-Zertifikate

Einer der Höhepunkte der war auch heuer wieder die Verleihung von Zertifikaten an engagierte Landwirte. Ihnen ist es durch Humusaufbau gelungen, enorme Mengen Kohlendioxid zu binden. Ihre erfolgreiche Teilnahme bringt ihnen bares Geld. Erworben wurden diese Zertifikate – heuer im Wert von 89.000 Euro – von Unternehmern, die ihren Betrieb damit CO2-neutral stellen zu können. Aktuell beteiligen sich 300 Landwirte in ganz Österreich am Humus-Aufbauprogramm der Ökoregion. Bis dato wurden bereits 370.000 Euro ausbezahlt.  „Um die ständig steigende Nachfrage bewältigen zu können, sind wir dringend auf der Suche nach weiteren Landwirten, die sich am Humusaufbau beteiligen“, so der Leiter der Arbeitsgruppe Humusaufbau in der Ökoregion Kaindorf, Gerald Dunst. 

 

 

Beitragsfoto: Alfred Mayer

 

 

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