Sigrid Sorger bewirtschaftet gemeinsam mit ihrer Familie den Weinhof Sorger in Tieschen im Vulkanland. Mit viel Leidenschaft will sie Kunden vom Erlebnis Wein begeistern.
Voller stolz präsentiert Sigrid Sorger ihren Weinhof in Tieschen. Mitten im Vulkanland, nahe am Ortszentrum, liegt das bekannte Weingut. „Ich bin sehr gerne hier zu Hause“, sagt die stolz Winzerin. Als Absolventin der Weinbauschule Silberberg und der HBLA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg weiß die 36-Jährige ganz genau, wovon sie spricht. Doch nicht nur in der fundierten Ausbildung liegt der Erfolg. „Gleich nach der Matura zog es mich gemeinsam mit einer Freundin nach Neuseeland. Dort absolvierten wir ein dreimonatiges Praktikum auf verschiedenen Betrieben“, so die dreifache Mutter. Auch der Grund dafür ist rasch gefunden: „Ich hatte so eine innere Unruhe. Ich wollte einfach weit weg und etwas anders beziehungsweise Neues kennen lernen. Als junger Mensch hat man viel weniger Verantwortung, da lässt sich so etwas auch viel leichter machen.“
Hofübernahme
Bereits im Jahr 2008 erfolgte die Betriebsübernahme. „Das war genau in dieser Zeit, wo ich als steirische Weinkönigin unsere Sparte in der Öffentlichkeit vertreten durfte. Es war schön, so viele Menschen zu treffen und diese vom Produkt Wein zu begeistern“, so ihr Resümee. In dieser Zeit lernte Sigrid auch ihren Gatten Martin kennen. „Im Jahr 2014 haben wir dann geheiratet und ich habe seinen Namen angenommen. Für mich war das ein großes Glück, denn ich wurde sehr oft mit den gleichnamigen, aber wesentlich größeren Weingut Platzer in Tieschen verwechselt. Jetzt sind wir der Weinhof Sorger“, erklärt die leidenschaftliche Winzerin. Gatte Martin arbeitet als technischer Zeichner in Graz und hilft in seiner Freizeit fleißig am Hof mit. Auch die Eltern Erna und Alois Platzer unterstützen die Winzerin bei der Bewirtschaftung der 5,5 Hektar Rebfläche. Mit den Sorten Welschriesling, Scheurebe, Weißburgunder, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc und Muscaris kann Sigrid Sorger auch die notwendige Sortenvielfalt anbieten.
In der Corona-Krise haben sich auch die Vermarktungswege beim Wein massiv verändert. Wurden zuvor rund 70 Prozent der Produkte ab Hof vermarktet, werden nun sogar 80 Prozent über den eigenen Onlineshop verkauft. „Seit 2014 betreiben wir diese Vermarktungsschiene und im ersten Jahr hatte ich vier Bestellungen. Ich war so richtig stolz“, so Sigrid. Heute bestellen bis zu 700 Kunden in regelmäßigen Abständen den Wein über das Internet. Versandt wird über die Post. „Hätten wir die die Post nicht gehabt, wären wir nicht so gut durch die Krise gekommen“, sagt Sorger und stellt weiters fest: „Man kann auch online regional einkaufen.“
Gemeinschaft
Insgesamt engagiert sich die Winzern gerne in Gemeinschaften. So war sie Gründungsmitglied des Vereines „Die Weinblüten“. „Es handelt sich dabei um den Zusammenschluss von sechs Winzerinnen. Unser Ziel war und ist es, Frauen vom Beruf der Weinbäuerin zu begeistern“, so Sorger. So werden jedes Jahr zwei Veranstaltungen abgehalten und ein Gemeinschaftswein mit dem klingenden Namen „Die Rosi“ gekeltert.
Übrigens: Sigrid Sorger ist auch eine der zwölf Tau-Winzer in Tieschen.
Zur Person
- Sigrid Sorger (36)
- Patzen 11,
- 8355 Tieschen
- Absolventin der Weinbauschule Silberberg sowie der HBLA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg
- Verheiratet mit Martin, Mutter von drei Kindern
- Weinbaubetrieb
- Steirische Weinkönigin von 2007-2009
- www.weinhof-sorger.at
Beitragsfoto: Lind
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Sie ist eine tüchtige Frau und tolle Mutter