Bäuerin der Woche: Monika Perhab

von NEUES LAND

Die Oststeirerin Monika Perhab führt zusammen mit ihrem Mann sehr erfolgreich einen Haflinger-Zuchtbetrieb, auf dem es heuer schon zwei Großveranstaltungen gegeben hat. Bäuerinnenporträt, verfasst von Roman Bruckner.

 

Monika Perhab ist heute 56 Jahre alt und hat den Hof von ihren Eltern Peter und Maria Hafner, die heute noch mitarbeiten, im Jahr 2000 übernommen. Vorher war es noch ein typisch oststeirischer gemischter Betrieb mit Rindern, Schweinen und Geflügel. Im Jahr 1991 ist ihr Ehemann Johann aus der Ramsau auf den Hof gekommen und er hat die Liebe zu den Haflinger Pferden mitgebracht. Die gemeinsame Begeisterung für die Pferde hat dazu geführt, dass bald das erste Pferd eingestellt wurde. Ab 1995 wird der Betrieb mit Pferden im Vollerwerb geführt. Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Familie um vier Kinder, zwei Töchter und zwei Söhne, wobei der ältere Sohn Sebastian den Hof in einigen Jahren übernehmen wird.

In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt in der Pferdehaltung auf Reiten, Kutschenfahren und Einstellpferdehaltung. Ab 2000 ist der Betrieb auch offizielle Deckstation und seit 2011 Ausbildungsstätte für das bronzene Fahrabzeichen im Kutschenfahren. Monika Perhab hat vielen jungen Menschen das Reiten gelernt und im Sommer Ferienlager für die Kinder veranstaltet.

Mit der Corona-Pandemie hat sich der Betrieb verändert. Der Reitbetrieb wurde eingestellt und die Konzentration voll auf die Zucht gelegt. Heute werden 25 Haflinger sowie zehn Noriker und Warmblutpferde gehalten. Die Oststeirerin ist überzeugt von ihrer Rasse, den Haflingern. Sie sind gutmütig, vielseitig, trittsicher und leistungsfähig. „Wenn du in der Früh ausreitest, kannst du den ganzen Tag unterwegs sein und das Pferd bleibt immer entspannt und kraftvoll“, sagt sie.

Große Zuchterfolge

Die Tiere auf der Weide machen einen wunderschönen und eleganten Eindruck. Man spürt förmlich, dass hier ein neuer Typ von Haflinger gezüchtet wird. Sie sind etwas größer, schlank und anmutig im Gang. Für ihre wertvollen Tiere bekommt die Oststeirerin viel Lob und Anerkennung. Zusammen mit ihrem Mann hat sie schon viele Urkunden und Preise erhalten. Der erste große Erfolg war die Stute „Estelle“ vor elf Jahren. Und der Höhepunkt war der zweite Bundesreservesieger mit der Stute „Esprit“ in Stadl Paura 2019. Das Pferd hat übrigens Tochter Emily als Geschenk für ihre fleißige Mitarbeit und ihre Erfolge bei Reitturnieren bekommen.

Trotz dieser hohen Zuchtleistung eignen sich die Tiere sehr gut als Familienpferde, was die zehn Einsteller am Betrieb bestätigen. Mit ihnen herrschen ein gutes Klima und Zufriedenheit mit den Tieren. Das hat sich besonders im letzten Winter gezeigt, als ihr Mann und der Sohn verletzungsbedingt ausgefallen sind. Drei der zehn Einsteller haben täglich abwechselnd im Stall mitgearbeitet. Geholfen haben sie auch bei den beiden Großveranstaltungen im heurigen Jahr. Im Mai fand hier die steirische Landesschau der Haflinger und Noriker mit 42 Ausstellungstieren statt. Und im Juli gab es ein Kutschenfahrertreffen mit 24 Startern, vielen Vorführungen und einem Reiterfest. „Wir sind stolz auf die beiden Veranstaltungen, in der Summe kamen über 1000 Leute, aber die Arbeit war auch enorm“, erklärt die stolze Veranstalterin.

Beruf und Hobby

Den normalen Arbeitstag verbringt sie am liebsten bei ihren Pferden. Auf ein Hobby angesprochen, muss sie länger nachdenken und kommt zum Schluss, dass eigentlich die Pferde nicht nur ihr Beruf, sondern auch ihr liebstes Hobby sind. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes ist sie auch zufrieden. Es werden jährlich Fohlen und bis zu drei Jahre alte Jungpferde verkauft. Die Nachfrage ist groß, die Preislage zufriedenstellend. Die Kunden kommen aus ganz Österreich, manchmal auch aus dem Ausland. „Ein Hengst ist einmal von einem Scheich aus Saudi-Arabien erstanden worden“, lässt sie wissen. Aber auch die Einsteller kaufen gerne ihre Pferde im Haus.

Für die Zukunft wünscht sie sich vor allem Gesundheit für Mensch und Tier und eine gute Übergabe in eine paar Jahren. Es ist ihr ein Herzensanliegen, dass der Betrieb weitergeht und es noch viele Jahre wertvolle Haflingerpferde am Perhab-Hof gibt.

 

Zur Person

Monika Perhab (56) wohnt in Rohrbach 13, 8212 Pischelsdorf am Kulm. Sie ist verheiratet mit Johann, vier Kinder. Der Betrieb umfasst 27 Hektar Grünland, 3 Hektar Acker und 5 Hektar Wald. Am Betrieb sind 35 Pferde, davon 10 Einstellpferde. Vermarktung: Haflinger-Fohlen und Jungpferde. www.reiterhof-perhab.at

 

Foto: Bruckner 

 

 

 

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4 Kommentare

Daniela Kratzer 13. Dezember 2023 - 11:54

Moni Ist die Beste

Antwort
Isabella Blaschek 15. Dezember 2023 - 7:28

Kümmert sich so gut um die Pferde

Antwort
Daniela Kratzer 16. Dezember 2023 - 7:52

Toi toi toi

Antwort
Daniela Kratzer 16. Dezember 2023 - 7:53

So liebevoll mit all ihren Tieren

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