Das Wissen von Katharina Kröpfl als Gärtnermeisterin und das Können ihres Mannes als Pflasterer, gepaart mit großem Innovationsgeist, ergänzen sich am „Lindenhof“ ideal.
Nach ihrer Ausbildung zur Hauptschullehrerin wagte Katharina Kröpfl etwas völlig Neues. Sie begann die Lehre als Gärtnerin und war zuerst in einem Zierpflanzen- und dann in einem Baumschulbetrieb tätig. Mit den Berufsabschlüssen zur Gärtnermeisterin und in weiterer Folge zur Landschaftsgärtnermeisterin machte die Oststeirerin ihre Ausbildung komplett.
Als ihr Gatte Jürgen bei seiner Meisterarbeit im Zuge der Landwirtschaftsmeisterausbildung das Thema „Rollrasenproduktion“ wählte – als Pflasterer hatte der damalige Nebenerwerbsbauer öfters mit Rollrasen zu tun – wurde der Grundstein für die Weiterentwicklung des Bauernhofes in Schönau gelegt. „Unser Vulgoname ist Sandfranzl. Wir haben nämlich sehr sandige Ackerböden an der Safen. Daher beschlossen wir, es mit Rollrasen zu probieren“, erzählt Katharina Kröpfl
Das war vor 15 Jahren. Auf vier Hektar wurde eine zehn Zentimeter dicke Rasenerde-Schicht aufgetragen und die Rasenmischung gesät. Für die Bewässerung wurden drei Feldbrunnen errichtet. Eineinhalb Jahre lang wurden alle möglichen Pflegemaßnahmen durchgeführt – vom Düngen über das Vertikutieren bis hin zum Striegeln. Am wichtigsten ist aber das ständige Mähen, um das Wurzelwachstum anzuregen.
Die erste Rasenernte
Im Jahr 2009 gab es die erste Ernte. Der Rasen wird in Rollen – sie sind 2,5 Meter lang und 40 Zentimeter breit – abgeschält. „Es hat von Anfang an gut funktioniert“, blickt die Oststeirerin zurück und betont: „Wir sind ein Spezialist bei der Produktion, Verlegung und Pflege von Rollrasen. Außerdem haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Sportplatzpflege zu optimieren.“
Ihr Gatte Jürgen vertiefte sein Wissen mit der Greenkeeper- und Head-Greenkeeper-Ausbildung. Schon bald kamen neue Kundenanfragen hinzu. Sie betrafen die Gartengestaltung. Ihr Wissen als Gärtner- und Landschaftsgärtnermeisterin und sein Können als Pflasterer eröffneten ein völlig neues Betätigungsfeld. Heute haben sie in diesem Bereich rund zwölf Mitarbeiter angestellt. Dazu kommt das eigene Erdbauunternehmen.
Trotzdem sieht sich Katharina Kröpfl vor allem als Bäuerin. Der Innovationsgeist des Ehepaares ist beeindruckend. „Wenn bei uns eine Idee Füße bekommt, ist schon eine neue Idee da“, bringt es die Pöllauerin auf den Punkt.
Ackerbau und Legehennen
Zusammen mit den Pachtflächen werden derzeit 42 Hektar Ackerland mit Kürbis, Käferbohnen mit der Stützfrucht Mais, Soja, Mohn und Sonnenblumen bestellt. „Wir sind bei den Humusbauern dabei und arbeiten schon seit sieben Jahren Pflug-los“, erzählt die Landwirtin. Auch die Legehennenhaltung spielt am Betrieb – auch „Lindenhof“ genannt – eine wichtige Rolle. „Wir haben 5200 Legehennen und beliefern mit unseren Eiern auch einen regionalen Lebensmittelmarkt sowie viele Wirte“, lässt sie wissen. Der Hofladen mit einer Vielzahl eigener Produkte – von Eiern und Nudeln über Kernöl und Popcorn-Mais bis hin zu Käferbohnen und Essig – ist 24 Stunden am Tag zugänglich.
Ursprünglich stammt die heute 41-jährige Bäuerin aus Pöllau bei Paldau. Als Landjugendfunktionärin – sie hieß damals Unterkofler und war zuerst zwei Jahre Landesleiterinstellvertreterin und dann von 2004 bis 2006 Landesleiterin -wurde sie einmal zu einem Fest nach Pöllau eingeladen. So begann diese Familiengeschichte. Heute ist sie Mutter von vier Kindern im Alter von dreizehn bis ein Jahr. In der Öffentlichkeit ist sie als Ortsbäuerin und Bezirkskammerrätin tätig.
Zur Person
Katharina Kröpfl (41) wohnt mit ihrer Familie in Schönau 5, 8225 Pöllau. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder, ist landwirtschaftliche Gärtnermeisterin und Landschaftsgärtnermeisterin. Sie war ehemalige LJ-Landesleiterin (2004-2006) und ist Bezirkskammerrätin. www.naturparkrasen.at