Die kleinen Pferde am Bauernhof in Tober machen den Urlauberkindern große Freude. Bäuerin Elisabeth Wild managt bis zu 80 Urlaubsgäste gleichzeitig und ist jetzt „Hofheldin“.
„Heuer ist ein gutes Jahr!“, freut sich Elisabeth Wild aus Tober bei Passail. Im Mai erhielt der Miniponyhof Wild, den sie gemeinsam mit Gatten Jakob und mit Unterstützung ihrer Schwiegereltern führt, mit fünf Blumen die höchstmögliche Qualitätsauszeichnung. Das ist sozusagen der Ritterschlag für einen Urlaub am Bauernhof-Betrieb und verspricht den Gästen außerordentliche Naturerlebnisse, hochwertig ausgestattete Zimmer und Ferienwohnungen sowie ein besonderes Service. Und in der Vorwoche wurde die 40-jährige Oststeirerin beim erstmals von der steirischen Landwirtschaftskammer durchgeführten Bewerb der besten bäuerlichen Unternehmerinnen mit dem Titel „Hofheldin“ geehrt. Klar, dass in den Tagen danach die Liste der Gratulanten lang war.
„Mir hat das Bäuerin-Sein immer getaugt“, strahlt die Preisträgerin, die auf einem Bauernhof am Rechberg aufgewachsen ist. Die Lehre legte sie als Köchin ab und holte die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin nach. Die Urlaub am Bauernhof-Schiene auf dem mitten im Dorf Tober gelegenen Zehn-Hektar-Betrieb wurde dann kontinuierlich ausgebaut. „Unser Gast muss alles erfüllt bekommen, was er sich erwartet“, erklärt sie ihre Betriebsphilosophie, „und er braucht eine Überraschung. Das ist zum Beispiel die Pferdebettwäsche für die Kinder, die eigene Holzkugel für den Kugelturm oder die Möglichkeit, jederzeit zu den Ponys gehen zu dürfen.“
25 Shetland-Ponys
Gerade die Ponys spielen beim vulgo Schlungerhörndl eine sehr große Rolle. Im Jahr 2010 zogen die ersten Shetland-Ponys in den bis damals noch für die Milchkühe genutzten Stall ein. „Heute haben wir 25 Ponys und sind auch in der Zucht sehr erfolgreich“, lässt die engagierte Landwirtin wissen und ruft sie beim Namen: Cessy, Linda, Frieda, Conny und Deckhengst Limbo. „Die Ponys sind sehr kinderfreundlich, gut zum Schmusen und Kuscheln“, beschreibt Elisabeth Wild die Hauptdarsteller am Hof.
In der Hauptsaison sind fast immer 20 Familien – also durchschnittlich 40 Erwachsene und 40 Kinder – am Biobauernhof. Möglich wird das durch die bestens ausgestatteten zehn Ferienhäuser sowie durch zehn Camping-Stellplätze. (Zudem werden auch auf der Teichalm zwei Almhütten für Urlaub am Bauernhof-Gäste vermietet.) Die Familie Wild hat es so eingerichtet, dass die Buchungen immer im Wochentakt – von Samstag bis Samstag – laufen. Mehr als die Hälfte der Gäste kommt aus Deutschland. Vier Fünftel sind Stammgäste.
Kinder bei der Stallarbeit
Das Angebot für die Urlauberkinder hat sich auch an den Wünschen und Bedürfnissen der eigenen drei Kinder orientiert. Es reicht vom Ponyreiten und dem Almholz-Holzkugelturm über den riesengroßen Indoor-Kinderspielplatz bis hin zu vielen Streicheltieren, Spielgeräten sowie den Naschecken. „Der tägliche Klassiker für die Kinder ist aber das Mithelfen bei der Stallarbeit“, erklärt die Bäuerin und ergänzt: „Unseren Gästen bieten wir an jedem Tag ein spezielles Programm an. Aber sonntags gönnen wir uns und den Tieren eine Ruhezeit.“
Ihre eigenen Ruhezeiten nutzt Elisabeth Wild für ihre Familie, den Blumenschmuck, die Weiterbildung („Vor zwei Jahren habe ich zum Beispiel den UAB-Zertifikatslehrgang gemacht, das war ein extrem guter Erfahrungsaustausch“), für das Wandern im Almenland sowie für das Reiten. „Mein Fjord-Pferd ist vier Jahre alt. Ich habe es selbst zugeritten und reite sehr gern“, lässt die „Hofheldin“ abschließend wissen.
Zur Person
Elisabeth Wild (40) wohnt in Tober 32, Passail. Gemeinsam mit ihrem Mann Jakob führt sie den Betrieb Urlaub am Miniponyhof (Ferienhäuser, Campingplatz), ausgezeichnet mit fünf Blumen. Sie ist Mutter von drei Kindern und Hofheldin des Jahres 2022. www.landferien.at