Landwirtin Elisabeth Stoiser über den Gesundheitsfaktor Pferd und warum es wichtiger denn ist, einmal in der Woche eines zu streicheln.
Willkommen auf unserer Pensionisten-Koppel“, begrüßt uns Landwirtin Elisabeth Stoiser auf ihrem Anwesen in Preding. „Hier dürfen alte Pferde und Ponys ihren Lebensabend ganz ohne Leistungsdruck genießen“, erzählt die Bäuerin stolz. „Das ist die Philosophie unseres Betriebes. Die Tiere haben ein Leben lang gedient, jetzt bekommen sie etwas zurück“, so die Pferdeliebhaberin.
Unweit davon entfernt ziert ein moderner Reitstall samt Turnierplatz den „Pölsriapl“-Hof: Vor 35 Jahren noch auf Mutterkuhhaltung spezialisiert, sind hier mittlerweile 60 Einstell-Pferde und -Ponys untergebracht – vom Haflinger bis zu Warm- und Kaltblutrassen. „Pferde verdienen heuer meines Erachtens nach einen Sonderstatus. Sehr viele Menschen haben uns während der vergangenen Monate besucht, um sich Kraft bei ihrem Tier zu holen, ihren Atem und ihre Anwesenheit zu spüren“, erzählt die Bäuerin. „Selbst in der Mythologie haben Götter auf das Machtsymbol Pferd gesetzt“, so die 56-Jährige.
Ein Paradies für Pferde
Wenngleich sich dieses Jahr einige Pferdeliebhaber aus finanziellen Gründen von ihrem Hobby trennen mussten, lädt die Landwirtin diese weiterhin dazu ein, einmal in der Woche auf den Hof zu kommen, um ein Pferd zu streicheln: „Wir wissen, Pferde können nicht nur körperlich, sondern auch seelisch therapieren. Und ist es etwas Großes, Starkes und Beständiges nicht gerade das, was wir derzeit alle brauchen“, so die dreifache Mutter. Spaß und Wettkampfeifer kommen auf ihrem Grünlandbetrieb übrigens auch nicht zu kurz: Reiterpass- und Nadelprüfungen werden genauso abgenommen, wie Zirkuslektionen gelernt und Voltigierunterricht angeboten.
Regelmäßig werden auf dem Betrieb auch Reitturniere abgehalten. Leider müsse das für Anfang Oktober geplante Predinger Herbstturnier mit der 4. Etappe der Casino Grand Prix Serie Corona-bedingt abgesagt werden. „Wir arbeiten nun wieder an einem neuen Konzept für die bevorstehenden Monate. Sicherheit muss laufend evaluiert werden und auch auf unserem Hof geht die Gesundheit vor“, erzählt die Neo-Gemeinderätin, die seit Jahren auch für die Organisation des Predinger Kürbisfestes verantwortlich ist. Als Gemeindebäuerin versucht Elisabeth Stoiser zudem altes Handwerk und langjährige Traditionen zu erhalten: „Wenn Corona mal Geschichte ist, pack ich’s an und organisiere einen bäuerlichen Backkurs“, freut sich die Landwirtin. Fazit: Eine Bäuerin mit PS.
Zur Person
- Elisabeth Stoiser
- vulgo Pölsriapl
- Predinger Straße 43
- 8504 Preding
- Pferdewirtschaft, Grünlandbetrieb
- Gemeindebäuerin
- Kontakt: 03185 25 31
- reitstall-stoiser.at