Die EU möchte die Ukraine wirtschaftlich unterstützen. Die zollfreien Importe sorgen jedoch für Marktstörungen. Österreich hat darauf reagiert.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zog starke Veränderungen im Handelsverkehr nach sich, deren Auswirkungen auch für die Bauern deutlich spürbar wurden. Die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland als auch das wirtschaftliche Entgegenkommen an die Ukraine sind notwendige Zeichen der Solidarität. Die negativen Auswirkungen auf die Preissituation in Europa und speziell in Österreich können aber nicht nur von den Bauern getragen werden.
Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas mit hochproduktiven Böden und billigen Arbeitskräften. Dementsprechend günstig kann dort produziert werden. Die zollfreien Import-Kontingente in die EU haben bei Geflügel, Eiern, Zucker und Getreide bereits zu Marktverwerfungen geführt. Auf Initiative von Österreichs Agrarspitzer mit Minister Norbert Totschnig, LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger und Bauernbund-Präsident Georg Strasser, ist es gelungen, Schutzmaßnahmen für sensible Agrarprodukte durchzusetzen, die von der Kommission erarbeitet werden.
Bauernbund-Landesobmann Franz Titschenbacher fordert weitere tiefergehende Maßnahmen gegen Getreide und Maisimporte, damit diese in den geplanten Zielländern ankommen und nicht in Europa abgeladen werden und damit schwere Marktstörungen zur Folge haben. „Der Markt für Getreide und Mais ist aufgrund hoher Erträge in Osteuropa ohnehin sehr unter Druck, sodass der Marktpreis die Produktionskosten nicht mehr deckt. Wir brauchen daher keine Ukraineimporte in Europa, sehr wohl aber in den Entwicklungsländern, in denen Menschen Hunger leiden“, erklärt Titschenbacher, dem die Bilder über ukrainische LKW-Züge am Weg nach Österreich übermittelt wurden. „Angesichts der Marktsituation und den überbordenden Auflagen braucht es eine Kurskorrektur und diese werden wir mit Nachdruck einfordern“, so der Obmann abschließend.
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