Vor allem Tiere im Stall leiden unter der Hitze – und mit ihnen die Produktivität. Hier einige Lösungsansätze für einen kühleren Stall.
Eines gleich vorweg: das Problem mit der Hitze wird sicher nicht kleiner, ganz im Gegenteil. Eine Studie des Meteorologischen Institutes an der BOKU Wien geht davon aus, dass es in der Steiermark 2040 fast sieben Mal so viele Hitzetage mit mehr als 30 Grad im Schatten geben wird als im Zeitraum von 1961 bis 1990. In der Steiermark wird es in Zukunft öfter und auch länger heiß, vor allem der Süden und Südosten. Was für uns Menschen in erster Linie lästig ist, ist für die Tiere im Stall ein echtes Problem. Die Nahrungsaufnahme wird drastisch zurückgefahren und damit einhergehend auch die Leistungsfähigkeit und Gewichtszunahme der Tiere. Mit anderen Worten: Hitze im Stall kostet den Tieren Substanz und dem Bauer Geld. Darauf wird im zeitgemäßen Stallbau auch Rücksicht genommen. Moderne Wärmetauscher, Erdspeicher oder Unterflurkanäle kühlen auf energiesparende Weise die Luft und schaffen ein angenehmes Stallklima. Diese Maßnahmen lassen sich aber nur bedingt bei älteren Ställen nachrüsten und auch dann meist nur unter hohen Investitionskosten.
Kühlung mit Wasser
Gerade für bereits bestehende Ställe gibt es deshalb eine Reihe von Lösungen, die einfach und relativ kostengünstig nachgerüstet werden können. Bei diesen Systemen kommt üblicherweise Wasser als Kühlmittel zum Einsatz. Die Geräte mögen unterschiedlich sein, das Prinzip ist aber immer ähnlich: Wasser wird mit Druck durch Düsen oder ähnliche Vorrichtungen geleitet und somit zerstäubt. Ein Ventilator sorgt dann üblicherweise für die Verbreitung des kühlenden Sprühnebels. Durch die Verduns-tung kommt es zur Abkühlung des Raumes. Diese Technik gibt es in fest installierten Rohrsystemen oder als mobile Einzelmaschinen am Markt. Abseits von technischen Lösungen gibt es aber auch ein paar ganz einfache Maßnahmen, mit denen die Temperatur im Stall verringert werden kann – und die kosten auch nicht viel. Die einfachste ist wohl das Abdunkeln der südseitig gelegenen Stallfenster mit Folien oder Styroporplatten. Egal, welche Maßnahmen man trifft – langfristig ist aufgrund des Klimawandels ein gutes Stallklima eine Investition in eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft.
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