Vom Dom zum Turm

von Karl Brodschneider

Die sieben Bildstöcke entlang des neu errichteten Wanderwegs „Pilgerpfad vom Dom zum Turm“ in der Marktgemeinde Seckau laden zum Innehalten, Beten und Natur-Genießen ein.

 

Der „Pilgerpfad vom Dom zum Turm“ in der Marktgemeinde Seckau ist zwar erst im Spätherbst des vorigen Jahres seiner Bestimmung übergeben worden, hat seither aber voll eingeschlagen. „Der Pilgerpfad ist ein echter Hammer geworden“, jubelt Initiator Ökonomierat Matthias Kranz über die vielen Wanderer und erzählt, wie es dazu gekommen ist. „Vor zwei Jahren sind wir vom Verein Steirischer Agrar- und Umweltclub diesen Weg gegangen und sind dabei auch auf die Bildstöcke gestoßen.“ In der Summe sind es sieben solche Kleinode des Glaubens – beginnend vom Färberkreuz im Ort Seckau über das Schmalzmoar-, Herken- und Wagnerkreuz bis hin zum Rokop-, Schnecken- und Myliuskreuz.

Viele Unterstützer

Daraus ist dann ein Leader-Projekt entstanden. „Aber ohne die Unterstützung der Grazer Wechselseitigen, der Energie Steiermark und der Steiermärkischen Sparkasse sowie ohne die Mithilfe der Marktgemeinde Seckau, der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Kobenz und der Seckauer Waldgenossenschaft hätte das nie umgesetzt werden können“, lässt Kranz wissen. Sein Blick schweift zu den Bildstöcken, die die allesamt saniert worden und deren Bilder von Josef Weinzierl – Kranz nennt ihn den „Picasso von Lind“ – künstlerisch aufgefrischt worden sind. Auch die Benediktinerabtei Seckau hat bei diesem Projekt eine bedeutende Rolle eingenommen. „Sie lieferte die Inhalte für die Schautafeln und gestaltete weitere Text“, so Kranz.

Kalvarienkirche

Der Pilgerpfad beginnt am großen Parkplatz in Seckau und führt in eineinhalb Stunden hinauf zur Kalvarienkirche „Zum Hl. Kreuz“ am Tremmelberg auf 1200 Meter Seehöhe. Die Kirche wurde vor 300 Jahren erbaut. Seit dem Jahr 1945 wird hier jährlich am Pfingstmontag eine heilige Messe gefeiert. Zudem gibt es hier an jedem Sonntag von Mai bis Oktober um 15 Uhr eine Andacht, die von verschiedenen Vereinen und Gruppen gestaltet wird. Die Hauptverantwortung dafür liegt in den Händen von Andreas Höbenreich.

Unweit der Kalvarienkirche befindet sich der im Jahr 1999 errichtete Aussichtspunkt „Turm im Gebirge“. Der Turm hat eine Höhe von 42 Meter und bietet einen wunderschönen Ausblick auf das Aichfeld und die ganze Region.

Maria Schnee

Insgesamt dauert die Wanderung am Pilgerpfad eineinhalb Stunden. Der Weg liegt auf dem Grund der Seckauer Waldgenossenschaft. Diese 202 Mitglieder zählende Genossenschaft wird von Obmann Hubert Pommer geleitet. Nach einer halben Stunde erreicht man einen neu angelegten Aussichtsplatz. „Von hier man einen herrlichen Blick auf die Abtei Seckau, aber auch auf die Hochalmkirche Maria Schnee. Diese liegt auf 1iegt auf 1822 Meter Seehöhe und gilt als höchstgelegene Wallfahrtskirche der Ostalpen“, bemerkt Kranz und ergänzt: „Für Familien mit Kindern ist das oft eine ideale Spazierstrecke. Sie kehren dann wieder um, andere gehen weiter.“

Der gesamte Weg ist gut markiert und mit Schautafeln versehen. Mit QR-Codes kann man zudem weitere Informationen über die einzelnen Bildstöcke und Plätze erhalten. An den sieben Bildstöcken sind auch die 14 Kreuzwegstationen abgebildet.

 

Foto: NL

 

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