Schweinebauern zahlen Zeche

von NEUES LAND

Präsident Franz Titschenbacher: Jeder Schweinebauer zahlt pro Schwein derzeit 15 Euro dazu.

Titschenbacher: Lage sehr angespannt bis existenzbedrohend. Aufgrund des Russland-Embargos verfällt seit Monaten der Erzeuger-Schweinepreis, obwohl er heuer allen Prognosen zufolge anziehen hätte müssen. Allein seit Embargo-Beginn ist der Schweinepreis um satte 15 Prozent zurückgegangen. Jeder Schweinebauer zahlt derzeit pro Schwein 15 Euro dazu. Dazu Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher: „Seit Februar verlieren die steirischen Schweinebauern pro Woche eine Million Euro. Die Lage ist sehr angespannt bis existenzbedrohend.“
Aufruf: Zu heimischem Schweinefleisch greifen. Um die heimischen Schweinbauern zu entlasten, ruft Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher zur Solidarität auf: Ein wichtiger Entlastungsschritt wäre schon, wenn Gastronomie und Großküchen vermehrt heimisches Schweinefleisch verwenden würden. Die Steirerinnen und Steirer ersucht er, zu heimischen Schweinefleisch zu greifen und beim Einkauf in den Geschäften auf die regionale Herkunft zu achten. Erkennbar ist heimisches Schweinefleisch sowie Fleischwaren am rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel sowie an den Regionalmarken, „Vulkanland Schwein“, „Steirerglück“ und „Absolut Steirisch“.

Task-Force berät über Hilfen. Auch die bundesweit eingerichtete Task-Force zum Russland-Embargo berät speziell über Auswege in dieser schwierigen Situation. In diesem Zusammenhang fordert der Landwirtschaftskammer-Präsident: „Um den Schweinebauern in dieser schwierigen Situation zu helfen, sind EU-Exporthilfen erforderlich.“

Problem mit Futter. Aufgrund des Schlechtwetters und der Dürre des vergangenen Jahres wird für die heimischen Schweinebauern zusätzlich das Futter äußerst knapp. Wegen der starken Niederschläge verzögert sich die Ernte von Tag zu Tag, wegen der nassen Äcker und des täglichen Regens, ist eine Ernte nicht absehbar. Außerdem bedroht der zerstörerische Doppel-Schädling, der auch Hirse, Kürbisse und Grünland befällt, die Futtergrundlage für die Schweinebauern.

In der Steiermark gibt es rund 7.100 Schweinebauern, die jährlich rund 1,2 Millionen Schweine füttern.

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