Bundesminister Rupprechter und Abgeordneter Schmuckenschlager präsentieren Ergebnisse des Strategieprozesses.
Österreich war seit jeher Vorreiter für eine ökosoziale und nachhaltig produzierende Landwirtschaft. Um diesen Weg konsequent weiterzuentwickeln, hat Bundesminister Andrä Rupprechter den Strategieprozess „Zukunft Pflanzenbau“ initiiert. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden am Montag präsentiert.
„Der Pflanzenbau steht im Spannungsfeld zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen. Konsumentinnen und Konsumenten erwarten sich gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel in einem ausreichenden Angebot und zu fairen Preisen. Wirtschaftlicher Druck, Produktionsauflagen, aber auch Klimawandel, Bodenverlust und das vermehrte Auftreten von Schadorganismen bedeuten für die Bäuerinnen und Bauern eine große Herausforderung“, betont Rupprechter.
Ziel des Strategieprozesses war es, zeitgemäße Lösungen für den Pflanzenbau zu erarbeiten, die Sicherheit für Bauern, Konsumenten und Umwelt gleichermaßen garantieren. Rupprechter: „Wir haben alle an Bord geholt. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen garantiert einen modernen, umweltschonenden und wirtschaftlichen Pflanzenbau.“
Entwicklung der Strategie
Geleitet wurde der Strategieprozess von Johannes Schmuckenschlager, Abgeordneter zum Nationalrat. Beteiligt waren alle relevanten Stakeholder im Bereich Pflanzenbau – Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel, Prüfstellen, Interessensgemeinschaften, Non-Profit-Organisationen, Industrie und Wissenschaft. Somit konnten das umfangreiche Wissen sowie die unterschiedlichen Erwartungen an einen modernen Pflanzenbau zusammengetragen werden. Schwerpunktthemen waren Forschung und Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit, rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen sowie Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure. Schmuckenschlager: „Der Strategieprozess ‚Zukunft Pflanzenbau‘ bündelt die unterschiedlichen Erwartungen der Stakeholder an einen modernen Pflanzenbau und ist somit der Ansatzpunkt für ein immer wichtiger werdendes Thema. Es braucht zukünftig ein noch intensiveres Miteinander von Landwirtschaft, Konsumentinnen und Konsumenten und Umwelt.“
10 Punkte-Programm für einen zeitgemäßen Pflanzenbau
Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden in einem 10 Punkte-Programm zusammengefasst:
- Förderung einer vielseitigen Fruchtfolge und Steigerung der Biodiversität
- Standortangepasste Züchtungen und Sorten
- Forcierung bodenschonender Produktionsmethoden und zielgerichtetes Umweltmonitoring
- Ausbau des integrierten Pflanzenschutzes
- Weitere Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln
- Klare und transparente Rahmenbedingungen für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln
- Verknüpfung von Praxis und Forschung
- Bildungsoffensive für einen modernen Pflanzenbau
- Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit
- Bessere Vernetzung aller Stakeholder
„Das Zehn-Punkteprogramm gibt die wesentlichen Forderungen der Stakeholder wider. Im Fokus stehen unter anderem der Austausch und die Kommunikation zwischen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren. Wesentlich ist, dass das Thema Pflanzenbau in der Öffentlichkeit viel breiter kommuniziert wird“, erklärt Schmuckenschlager.
Umsetzung hat bereits begonnen
Rupprechter verspricht eine rasche Umsetzung. Geplant ist unter anderem die Schaffung einer Dialogplattform für einen regelmäßigen fachlichen Austausch zu aktuellen Themen des Pflanzenbaus. Die Agentur für Ernährungssicherheit und Gesundheit wird damit beauftragt. Im Bereich der Forschung wird der Fokus auf praxisnahe Projekte gelegt, mit einer eigenen Förderung im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaften. Um klarere Rahmenbedingungen und eine erhöhte Transparenz bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zu schaffen, erfolgt künftig eine strikte personelle Trennung zwischen der Risikobewertung in der Agentur für Gesundheit Ernährungssicherheit und dem Risikomanagement im Bundesamt für Ernährungssicherheit. Rupprechter: „Mit den Ergebnissen des Strategieprozesses gehen wir im Pflanzenbau einen zeitgemäßen Weg, der die Sicherheit für Bäuerinnen und Bauern, Konsumentinnen und Konsumenten und Umwelt gleichermaßen garantiert.“
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