Pro Schwein (nicht pro Kilo) bleibt den Bauern nicht einmal mehr ein Euro. Weiteres Unterstützungspaket beschlossen.
Seit fast zwei Jahren befindet sich die heimische Schweinewirtschaft in einer ausgesprochen schwierigen Lage. Mittlerweile ist der Preis für ein Kilo hochwertiges Schweinefleisch auf 1,13 Euro abgesackt. Einem Schweinebauer, der ein Schwein mindestens 5 Monate füttern und pflegen muss, bleibt – nach Abdeckung aller Kosten – nicht einmal mehr 1 Euro pro Schwein (nicht pro Kilogramm) im Geldtascherl. Hauptauslöser, der seit Jahresbeginn 2014 fallenden Preise, waren unter anderen der Verlust des wichtigen russischen Absatzmarktes durch das Embargo und eine gigantische Produktionsausweitung in benachbarten EU-Ländern.
Landesrat Johann Seitinger: „Unsere Schweinebauern kämpfen derzeit ums nackte Überleben. Das Anhalten solcher Marktbedingungen über mehrere Monate hinweg stellt in der Steiermark mehr als 10.000 Arbeitsplätze in der Fleischverarbeitung, der Verpackungsindustrie und in weiteren nachgelagerten Bereichen vor eine ungewisse Zukunft.“
„Mein eindringlicher Aufruf daher, beim Einkauf ganz bewusst auf heimische Qualität zu achten, womit nicht nur die Bauernhöfe abgesichert werden, sondern auch tausende Arbeitsplätze in den nachgelagerten Betrieben“, so Seitinger weiter.
Mit dem weiteren Hilfspaket, das heute von der Landesregierung beschlossen wurde, sind somit Maßnahmen in der Gesamthöhe von 1,6 Millionen Euro für die heimische Schweinewirtschaft in Umsetzung:
1. Marketingaktion für steirisches Qualitätsschweinefleisch
2. Regionale Qualitätsschweinefleischaktion
3. Ankaufsunterstützung für steirische Qualitätsferkel und Zuchttiere
4. Stundung von AIK-Krediten
5. Ökologische Maßnahmen im Futterbau
6. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten gegen Geruchsbelästigung und für einen hochqualitativen Tierschutz
Die Wertschöpfung der Schweinewirtschaft in der Steiermark beträgt übrigens mehr als eine Milliarde Euro und sichert damit 12.000 Arbeitsplätze