Noch nicht abschätzbar

von NEUES LAND

Nach den Frösten der letzten Tage müssen die Obstbauern mit Ertragseinbußen rechnen. Die Schadenshöhe wird sich erst zeigen.

Viele Obst- und Weinbauern sahen bereits in der vergangenen Woche mit großer Sorge auf die Wetterkarten. Experten prognostizierten in Teilen der Steiermark Minusgrade. Leider trat diese Prognose wirklich ein. In manchen Regionen der Steiermark sanken die Temperaturen in der Nacht auf Montag auf bis zu minus vier Grad Celsius.

Herbert Muster, Leiter der Obstbauabteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark, machte sich vor Ort ein erstes Bild und berichtete gegenüber NEUES LAND: „Leider sind doch deutlich mehr Obstanlagen betroffen als ursprünglich angenommen. Ich gehe aktuell davon aus, dass möglicherweise 50 Prozent der gesamten steirischen Kern- und Steinobstfläche in unterschiedlichem Ausmaß von Schäden durch Fröste betroffen sind. Viele Früchte in diesen Anlagen sind aktuell teilgeschädigt, wo man noch nicht sagen kann, ob alle abfallen werden oder vielleicht teilweise hängen bleiben. Wenn sie hängen bleiben, wissen wir auch nicht wie sie sich weiterentwickeln.“

Weinbau betroffen

Auch im Weinbau ist die Lage bedenklich. Martin Palz, Weinbauberater der Landwirtschaftskammer, dazu: „In der Weststeiermark sowie im Bereich Eichberg und Kitzeck gab es in der Nacht zum Dienstag starken Schneefall. Die Schneemenge ist derzeit noch nicht dramatisch, wenn sie in den nächsten Tagen weggeregnet wird.“ Je nach Entwicklungsstadium kann es laut Palz jedoch zum Brechen der Reben kommen. Auch eine schnelle Erwärmung könnte beim Abtauen Frostschäden verursachen.

Insgesamt hat der steirische Weinbau bereits Frostschäden zu vermelden. Palz weiter: „Gerade in den Bereichen nördliches Vulkanland sowie in den Regionen rund um Leutschach und Spielfeld hat der Frost bereits Schäden verursacht. Hier waren Lagen unter 300 Meter Seehöhe besonders betroffen.“ Gerade in Bezug auf die Schneemengen im Süden der Steiermark werde man erst am Wochenende einen genaueren Überblick über das Schadensausmaß bekommen.

Ackerbau

Laut Ackerbauexperten Arno Mayer ist man in diesem Bereich mit einem blauen Auge davongekommen: „Der Mais befindet sich im zwei bis drei Blattstadium. Da sich das Vegetationszentrum noch unter der Erde befindet, sind keine oder nur geringe Schäden zu erwarten.“

Beitragsfoto: LK/Muster

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