Neue Erkenntnisse am Kürbisfeld

von Karl Brodschneider

Blühstreifen und Untersaat könnten den Ertrag am Kürbisacker heben. Neue Details über die Entschädigung nach Kürbisauflaufschäden.

 

Heuer wurden in der Steiermark 8.810 Hektar Ölkürbis angebaut. Erste Erhebungen zeigen, dass durch die kalten Witterungsbedingungen, die starken Regenfälle sowie die Ablehnung einer Notfallzulassung des Beizmittels Maxim XL landesweit über 2.500 Hektar so schwer geschädigt wurden, dass nur mehr ein Umbruch der Kultur möglich war. Bei den restlichen Flächen kam es bei den Pflanzen oft zu Einbußen von 30 Prozent und mehr.

Auf einem von der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer angelegten 4,5 Hektar großen Versuchsfeld in Dobl-Zwaring wurden verschiedene Beizvarianten verglichen. Weiters achtet man auf diesem Versuchsacker auf ökologische Aspekte. Bei einer sehr gut besuchten Feldbegehung wurden die verschiedenen Aspekte analysiert.

Blühstreifen

Für einen maximalen Kernertrag ist eine lückenlose Befruchtung in der Hauptblütezeit durch Bienen und Hummeln unerlässlich. Den Landwirten wurde geraten, Anreize zu schaffen, um die Insekten anzulocken. Um die Bestäubungsdichte zu erhöhen, kann man entweder Bienenvölker am Feld aufstellen oder einen Blühstreifen anlegen. Der Blühstreifen sollte, wenn möglich, über eine gesamte Ackerlänge angelegt werden. Der Anbauzeitpunkt sollte möglichst früh gewählt werden, da die Blüten im Optimalfall schon lange vor der Kürbisblüte blühen sollten, um bereits im Vorfeld die Bestäuber anzulocken.

Den Bauern wurde auch die Untersaat beim Ölkürbis empfohlen. Sie verbessert nicht nur das Bodenleben und den Humusaufbau, sondern wirkt auch der Spätverunkrautung entgegen und reduziert als natürliche Schattengabe den Sonnenbrand. Aufgrund der späten Einsaat und des verzögerten Wachstums stellt die Untersaat keine Licht- und Wasserkonkurrenz zum Ölkürbis dar.  

Was wird gefördert?

Informiert wurde auch über die Details bei der Antragstellung zur Förderung für den Wiederanbau nach Kürbisauflaufschäden. Damit die Schäden für die betroffenen Landwirte gemindert werden, erhalten diese vom Land Steiermark eine Förderung von bis zu 300 Euro pro Hektar. Die Voraussetzung dafür ist eine Versicherung der Wiederanbaurisiken bei der Österreichischen Hagelversicherung. Gefördert werden alle Ölkürbis-Flächen, die im Jahr 2023 aufgrund von verdorbenem Saatgut geschädigt und von der Hagelversicherung nicht entschädigt wurden. Die Versicherung deckt Aufgangsschäden, die auf Überschwemmung und Verschlämmung zurückzuführen sind.

Betroffene Landwirte mit Betriebssitz und Flächen in der Steiermark haben bis 31. Juli die Möglichkeit, einen Antrag auf Entschädigung durch das Land zu stellen. Für einen Antrag müssen die Rechnungen für das Originalsaatgut für den Originalanbau sowie die Rechnung für den Wiederanbau vorgelegt werden. Bei Pflanzenausfällen ohne nachfolgenden flächendeckenden Wiederanbau erfolgt keine Auszahlung. Die Abwicklung der Förderung erfolgt durch die Österreichische Hagelversicherung (www.hagel.at/stmk).

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