Bis zu 30 Prozent weniger Getreide werden die steirischen Bauern heuer auf ihren Feldern ernten. Schuld war der enorme Regen.
Einen unerwarteten Frühstart legten die steirischen Getreidebauern in diesem Jahr hin: rund 14 Tage früher als im Durchschnitt begann die Ernte und das, wie sich jetzt zeigt, leider bei enttäuschenden Erträgen. Karl Mayer, Ackerbaureferent der Landwirtschaftskammer Steiermark dazu: „Insgesamt führte die Witterung in diesem Frühjahr zu einem auffälligen Vegetationsvorsprung, sodass die Ernte in der ersten Juliwoche bei Wintergerste bereits so weit fortgeschritten war, wie nie zuvor.“
Unterversorgung
Die Ernte war allerdings von Enttäuschungen geprägt. Die Getreidebestände sind extrem gut über den Winter gekommen. Doch leider führten die enormen Regenmengen im Frühjahr zu einer massiven Verdünnung der Nährstoffkonzentration im Boden. Mayer: „Niedrigere Stickstoff-Obergrenzen bei der Dünung und Luftarmut im Boden – auch wieder verursacht durch den vielen Regen – hat das Wurzelwachstum massiv eingeschränkt.“ Die Folge waren geschwächte Bestände, die relativ früh ins Lager gingen und dabei auch nur sehr kleine Körner bei einem niedrigen Hektolitergewicht ausbildeten.
Getreidemarkt
Von Ertrags- und Qualitätseinbußen durch die Extremwetterlege ist auch das restliche Europa betroffen. Trotz dieser Mindermengen sei jedoch keine Preiserholung bei den aktuellen Getreidenotierungen zu erkennen, so Ernst Gauhs, Bereichsleiter für landwirtschaftliche Erzeugnisse der Raiffeisen Ware Austria (RWA) in Wien: „Derzeit liegen die Weizennotierungen leicht über dem Vorjahr, aber sie sind enormen Schwankungen ausgesetzt.“ Man könne nur hoffen, dass diese nicht weiter fallen. Nähere Informationen erhält unter www.rwa.at
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