Der Opa seiner Lebensgefährtin war es, der Robert Selinschek aus dem südsteirischen St. Veit auf eine Spur gebracht hat, die ihn persönlich ungemein fasziniert hat und die er mittlerweile auch erfolgreich verfolgt.
Der Bauer und gelernte Tischler „brennt“ gewaltig drauf los, gewann mit seinen Edelbränden bereits beachtliche Preise und hat zum Teil auch schon die klassischen Pfade verlassen.
Als Robert Selinschek im Jahr 2010 den Schweine- und Mastbetrieb seiner Eltern übernahm, wusste er bereits, dass er in Zukunft seinen Schwerpunkt auf die Obstproduktion legen wollte. Denn schon damals hatte ihn seine große Leidenschaft fürs Brennen fest im Griff und so stieg er mit der Umstellung auf Äpfel, Birnen und Co. auch gleich ins Verarbeitungsgeschäft ein. Im Jahr 2013 wurde dann sogar ein eigener Raum errichtet, in dem es mit einem modernen Gerät ans Kolonnenbrennen ging (hier werden Roh- und Feinbrand in nur einem Durchgang gewonnen).
Von da an ging Selinscheks Edelbrand-Erfolgskurve steil bergauf. Am Landwirtschaftlichen Fortbildungsinstitut (LFI) absolvierte der fleißige Bauer die Ausbildung zum Edelbrandsommelier und rüstete gleichzeitig seinen Betrieb ordentlich auf. Von Äpfeln, Quitten über Pfirsiche, Aronia bis zur schwarzen Ribisel – alles wurde zu Edelbränden verarbeitet, von denen viele schon (unter anderem mit dem „Goldenen Stamperl“) ausgezeichnet wurden.
Auf dem klassischen Weg des Brennens nahm der Südsteirer eine weitere, spannende Abzweigung: Er stellt mittlerweile Gin, Rum und sogar Whisky her. „Für Spirituosen ist ein ganz anderes Brennverfahren nötig, das hat mich fasziniert“, so Selinschek und erzählt weiter, dass sein Gin-Rezept glücklicherweise auf Anhieb gelungen sei. Für den Whisky und den Rum muss er noch etwas Geduld zeigen. „Der Whisky muss noch mindestens drei Jahre lagern. Auf den Rum werden wir uns zu Weihnachten freuen können“.
Zur Person
- Robert Selinschek aus St. Veit
- Zwei Kinder mit Lebensgefährtin Silvia: Elisa, (11) und Florian (3)
- Edelbrandsommelier, stellt Edelbrände, Spirituosen und Essig her
- Höchstpunktezahl für den Gin bei der Steirischen Landesbewertung und für den Birnenessig auf der Messe AB HOF in Wieselburg, Goldenes Stamperl
Foto: kk