Gut hören ist keine Frage des Alters

von NEUES LAND

Für viele ist eine Hörminderung bis heute ein Tabuthema, zeigt eine aktuelle Umfrage von Neuroth zum Welttag des Hörens am 3. März.

Rund jeder Fünfte in Österreich ist laut Schätzungen von einer Hörminderung betroffen – darunter viele Jüngere. Viele Menschen zögern aber bis heute, sich mit Hörgeräten versorgen zu lassen – oft aus Scham. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) von rund 1000 Befragten sieht es nach wie vor als „peinliches Handicap“ an, wenn man schlecht hört, hat eine Umfrage des Hörakustikunternehmens Neuroth ergeben. Und rund zwei Drittel (67 Prozent) sind der Meinung, dass eine verminderte Hörstärke einfach „Teil des Alterns“ sei.

Gut hören

„Gut hören zu können ist keine Frage des Alters. Umso wichtiger ist es, offen mit dem Thema Hörminderung umzugehen. Die Gründe für eine Hörminderung können vielschichtig sein“, sagt Hörakustikexperte David Wanderer. Neben der Altersschwerhörigkeit, die bereits ab 40 Jahren langsam einsetzen kann, nimmt die Lärmschwerhörigkeit zu. „So gibt es auch viele jüngere Hörgeräteträger, die noch mitten im Berufsleben stehen, oder Kinder, die zum Beispiel einen angeborenen Hörverlust haben“, erklärt der Hörakustik-Meister.

Hörminderung

Unsere Welt wird immer lauter, wodurch die typische Altersgrenze für einen Hörverlust weiter sinken wird. Laut WHO riskieren rund 1,1 Milliarden junge Menschen eine Hörminderung durch zu lautes Musikhören. 23 Prozent aller Personen im Alter von 12 bis 34 Jahren hören mit ihren Kopfhörern regelmäßig zu laut Musik. 48 Prozent sind zu hohen Lärmpegeln in Bars oder Clubs ausgesetzt. „Wir sind ständig mit Musik oder Lärm umgeben. Umso wichtiger ist es, sich das bewusst zu machen und vorzusorgen“, rät der Experte. So sollte man seinen Ohren im Alltag Pausen gönnen, in lauter Umgebung einen Gehörschutz tragen und mit einem Hörtest regelmäßig seine Hörstärke checken.

Typische Anzeichen

Ein typisches Anzeichen für eine Hörminderung kann Müdigkeit nach längeren Gesprächen oder Meetings sein, da das Zuhören mehr Konzentration als sonst erfordert. Auch wenn man das Gefühl hat, sein Gegenüber schwerer zu verstehen oder man den Fernseher immer lauter schaltet, kann das an einer Hörminderung liegen. „Je früher man etwas unternimmt und einen HNO-Arzt aufsucht, desto besser ist es“, empfiehlt Wanderer.

Beitragsfoto: Neuroth

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