Fasten verlangsamt Altern

von NEUES LAND

Gesunder Verzicht durch Fasten: Wer um ein Viertel weniger Kalorien zu sich nimmt, kann Alterungsprozesse im Körper etwas bremsen.

Alterung lässt sich nicht so einfach messen. Es gibt aber molekularbiologische Marker, um  das biologische Alter eines Organismus zu beurteilen. Stichwor Fasten: Ein Team um Daniel Belsky von der Columbia University in New York hat in einer Studie 220 gesunde Männer und Frauen begleitet und Veränderungen im Erbgut beobachtet. Die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahm zwei Jahre lang um 25 Prozent weniger Kalorien zu sich, für die andere Hälfte stand Normalkost auf dem Menüplan. Um das biologische Alter zu bestimmen, wurden Blutproben in bestimmten Zeitabständen analysiert und anhand von Auswirkungen auf die Funktion der Gene Rückschlüsse auf das Alterungstempo gezogen.

Fasten hilft

Wie das Forscherteam berichtet, waren nach zwei Jahren Fasten tatsächlich Veränderungen messbar. Das Alterungstempo habe sich um zwei bis drei Prozent verlangsamt. Das entspreche einer Verringerung des Sterberisikos um zehn bis 15 Prozent. Vergleichbar ist das mit einem Rauchstopp. In einer Folgestudie wollen die Wissenschaftler nun untersuchen, ob die Kalorienreduktion andere positive Langzeiteffekte für den Körper zur Folge hat. Beispielsweise, ob eine Diät hilft, das Risiko für altersbezogene Krankheiten zu senken.

Reduktion

Kalorienreduktion und Fasten haben grundsätzlich eine bereits erwiesene Reihe positiver Auswirkungen auf die Gesundheit. Durch Fasten wird nämlich unter anderem der Selbstreinigungsprozess im Körper ausgelöst. Ältere und nicht mehr brauchbare Bestandteile der Zelle werden so laufend entsorgt und erneuert. Wirkungsvoll dafür sind Esspausen zwischen 14 und 20 Stunden.

Spermidin kann diesen Prozess, die sogenannte Autophagie, in Gang setzen. Es handelt sich dabei um eine Substanz, die vom Körper selbst gebildet wird, aber auch über die Nahrung zugeführt werden kann. Spermidin kommt in allen Körperzellen sowie in zahlreichen Lebensmitteln wie Weizenkeimen, Nüssen, Brokkoli und Soja vor. 2016 erhielt der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi für seine Erkenntnisse zum Autophagieprozess den Nobelpreis für Medizin. Seitdem ist das Interesse daran durch die Decke gegangen.

Beitragsfoto: malickim – stock.adobe.com

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