Trotz schwieriger Verhältnisse in der Anbausaison erwarten die steirischen Maisbauern eine sehr gute Ernte. Aufgrund der Preissituation ist die Freude darüber jedoch getrübt.
In den nächsten Tagen starten die steirischen Maisbauern früher als sonst in die Haupternte. Und diese steht unter besonders guten Vorzeichen, weiß Arno Mayer, Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer Steiermark zu berichten: „Die derzeit ungewöhnlich hohen Temperaturen trocknen den Körnermais enorm und reduzieren somit teure Trocknungskosten.“ Dies sei bares Geld für die steirischen Maisbauern, so Mayer: „Diesmal hilft die Natur den Bauern“.
Top-Erträge
Hoffnungsvoll blickt man auch auf die erwarteten Erntemengen. Mayer: „Auf leichteren, gut durchlüfteten Böden werden wir heuer wieder an die Top-Erträge des Vorjahres anschließen können.“ Probleme gebe es etwa auf schweren Böden. Hier werde man wegen des vielen Regens mit Einbußen rechnen müssen. Trotzdem sieht Mayer das heurige Jahr sehr positiv. „Verglichen mit dem Rest Österreichs sind wir Steirer heuer in einem gelobten Bundesland. Trotz aller Schwierigkeiten, die es durch relativ hohe Niederschlagsmengen gab.“ Auf ober- und niederösterreichischen Feldern spielen sich derzeit ja Dramen ab: „Wenn sich der Kolbenansatz bei Mais auf Kniehöhe befindet, braucht man nichts mehr dazu sagen.“
Auf unseren Schotterböden sind wir mit den Erträgen sehr zufrieden.
Wieder schlechte Preise
Über die laufende Ernte freut sich auch der Leibnitzer Bauernbund-Bezirksobmann Gerald Holler. „Einen Teil unserer Maisflächen haben wir bereits als CCM (Corn-Cob-Mix) für unsere Schweine geerntet. Auf unseren Schotterböden sind wir mit den Erträgen sehr zufrieden.“ Auch Holler bestätigt die Probleme auf schwereren Böden: „Hier muss man mit Ertragseinbußen rechnen, aber diese halten sich glücklicherweise in Grenzen.“ In seiner Region rüsten sich die Trocknungsanlagen bereits für den Saisonstart.
Als „Spartensprecher Acker“ im Landesvorstand des Steirischen Bauernbundes sieht Holler die Preissituation bei Körnermais äußerst bedenklich: „Wir bewegen unser auf dem Niveau des Vorjahres, das nicht unbedingt zufriedenstellend für die steirischen Maisbauern war.“ Eine Prognose über die Entwicklung der Preise traut sich Holler nicht abgeben.
Die steirischen Bauern ernten in den nächsten Wochen auch knapp 8400 Hektar Soja . Hier hofft man in der Steiermark auf Durchschnittserträge von über 3000 Kilogramm pro Hektar. Noch eine wichtige Tatsache: Der Maiswurzelbohrer als größter Schädling des heimischen Ackerbaues hat heuer nahezu keine Schäden verursacht.
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