Dreifach-Rekord bei Soja

von Karlheinz Lind

Nicht nur die Soja-Anbaufläche ist in der Steiermark stark gestiegen, auch bei Ertrag und Preis liegt man weit über dem Schnitt.

Sojabohnen sind mit 75.786 Hektar nach Mais, Weizen und Gerste flächenmäßig die viertwichtigste Ackerfrucht auf Österreichs Feldern. „Damit hat Soja längst den Weg aus der Nische geschafft. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich die Sojafläche hierzulande mehr als verdoppelt“, berichtet Karl Fischer, Obmann des Vereins „Soja aus Österreich“. Mit 232.150 Tonnen wurde heuer die bisher größte Sojaernte in Österreich eingefahren. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 29.331 Tonnen beziehungsweise 15 Prozent.

Anstieg

Auch in der Steiermark ist die Anbaufläche bei Sojabohne aufgrund der guten Kontraktpreise im Frühjahr auf 6.167 Hektar gestiegen und verzeichnet damit eine bemerkenswerte Steigerung von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Erträge bei Sojabohne sind heuer im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher. Die Erträge liegen zwischen 3,5 Tonnen in trockenen Gebieten bis 5,5 Tonnen je Hektar in den Gunstlagen des Raabtales. Dies bestätigt auch Bernhard Monschein, Legehennenhalter und Sojabauer aus der Gemeinde Eichkögl: „Die Anbauverhältnisse waren durch die Trockenheit optimal. Trotz der relativ niedrigen Temperaturen zu Vegetationsbeginn haben sich die Sojakulturen danach sehr gut entwickelt.“

Auch die Preissituation hat sich zu den Frühjahrskontrakten deutlich erhöht, nämlich von 400 auf 530 bis 550 Euro je Tonne exklusive Umsatzsteuer. Monschein weiter: „Diese Marktsituation ist für Ackerbauern sehr lukrativ. Leider setzt es die Veredelungswirtschaft, insbesondere die Geflügelbranche stark unter Druck.“ Denn hier wird in der Eiweißfütterung bereits seit Jahren auf Donausoja und somit Gentechnikfreiheit gesetzt. Leider können derzeit die stark gestiegenen Futtermittelpreise nicht über die Veredelung kompensiert werden.

Prognose 2022

Für das kommende Jahr erwarten Experten einen österreichweiten Flächenzuwachs von rund 10.000 Hektar. „Wir haben weiterhin gute Perspektiven für den Sojaanbau“, beobachtet Fischer. „Die Erzeugerpreise von Soja sind für heimische Landwirte und Landwirtinnen attraktiv. Und bedingt durch die gestiegenen Energiepreise haben sich die Kosten für Düngemittel mehr als verdoppelt. Das spielt dem Sojaanbau in die Hände, denn Sojapflanzen benötigen keine Stickstoffdünger.“ Dies bestätigt Bernhard Monschein auch für die Steiermark: „Auch wir erwarten einen starken Anstieg der Sojaanbaufläche in unserem Bundesland.“ Deshalb gibt er allen Landwirten auch einen Tipp: „Das Saatgut sollte unbedingt früh genug bestellt werden, damit es beim Frühjahrsanbau zu keinen Engpässen kommt.“

Vom Burgenland bis Vorarlberg haben Österreichs Bauern heuer in jedem Bundesland Soja angebaut.

Beitragsfoto: agrarfoto.com

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