Melkroboter gehören schon zum Alltag, Drohnen erobern die Land- und Forstwirtschaft, die Digitalisierung ist endgültig auf den Bauernhöfen angekommen. Digital hat viel Potential.
Die neuerlichen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen haben die vor Kurzem gestartete Zukunftstour des Bauernbundes durch die Bezirke je beendet. Es ist geplant, diese Tour ab Dezember fortzuführen, falls die Corona Bestimmungen dies zu lassen. Unter dem Motto „digital hat viel Potential“ haben wir Präsident Franz Titschenbacher beim Besuch eines Milchbetriebes begleitet und waren von der Modernität des Betriebes begeistert.
Neue Wege
„Die Digitalisierung hat auf den landwirtschaftlichen Betrieben längst Einzug gehalten. Sie bietet enorme Chancen und stellt uns gleichzeitig vor große Herausforderungen. Melkroboter, Drohnen, Pansensensoren und unzählige Funktionen von Landmaschinen sind auf vielen Betrieben bereits heute Realität,“ so Titschenbacher. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist für ihn im ländlichen Raum für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe von essenzieller Bedeutung: „Durch den technologischen Wandel rücken die Betriebe näher an die Konsumenten. Die Beschreitung neuer Wege in Produktion, Vermarktung und Kommunikation eröffnet Potenziale und betriebliche Weiterentwicklung.“
Viel Potential
Die Digitalisierung hat zweifelsohne viel Potenzial wie beispielsweise durch Präzisionslandwirtschaft der Einsatz von Düng- und Pflanzenschutzmitteln zu verringern und einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz zu erreichen. Intelligente Managementsysteme können dabei helfen, betriebswirtschaftliche Entscheidungen aufgrund konsolidierter Daten zu treffen und langfristig Kosten zu senken. Titschenbacher sieht aber auch die Notwendigkeit der Aus- und Weiterbildung der Betriebsführer, um die Entwicklung mitgestalten zu können: „Neue Wirtschaftsweisen und Arbeitsprozesse, die durch die Digitalisierung in der Landwirtschaft erreicht werden können, brauchen neue Kompetenzen. Damit zukünftig eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft auch in entlegeneren Regionen möglich ist, ist ein flächendeckender Breitbandausbau mit 5G und Glasfaser unerlässlich.“
Ob in der Innen- und Außenwirtschaft, im Forst oder im Marketing – die Landwirtschaftskammer Steiermark arbeitet gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung in diversen Projekten daran, digitale Innovationen für die Landwirtschaft zu entwickeln und zu fördern. „Der Fokus bei der Entwicklung neuer Anwendungen liegt hierbei stets auf dem Nutzen im Betriebsalltag der Bäuerinnen und Bauern, das ist aktive Zukunftsgestaltung“, erklärt Titschenbacher.
Höchste Qualität
Präsident Franz Titschenbacher stellt den steirischen Milchbauern ein ausgezeichnetes Zeugnis aus, denn sie erzeugen zu hundert Prozent gentechnikfreie Milch von höchster Qualität. „Damit Milch, Milchprodukte und Käse krisensicher auch in Zukunft regional hergestellt werden können, brauchen die bäuerlichen Familienbetriebe einen fairen Anteil am Endverbraucherpreis, brauchbare Rahmenbedingungen und zielgerichtete Förderprogramme. Nur so können die bäuerlichen Strukturen erhalten bleiben“, sieht Titschenbacher den Weg in die Zukunft . Die innovativen Molkereien erzeugen international gefragte Milchprodukte und Käsespezialitäten. Österreich hat sich zu einem Exportweltmeister entwickelt. „Die viehhaltenden Betriebe sichern mit ihrer nachhaltigen und umsichtigen Arbeit den Erhalt einer offenen und gepflegten Kulturlandschaft. Sie gestalten damit eine lebenswerte, vielfältige und attraktive Steiermark. Das verlangt aber Anerkennung und eine faire Abgeltung des Aufwandes“, so Titschenbacher abschließend.
Beitragsfoto: STBB