In Österreich ist die Zahl der Erwerbsobstbetriebe seit dem Jahr 2017 um ein Fünftel auf 3200 Betriebe gesunken. Der Steirer Manfred Kohlfürst wurde als Bundesobmann wiedergewählt.
Tirol ist zwar als Obstland unbedeutend, dennoch fand im Raum Innsbruck, wo es doch etliche große Obstbaubetriebe gibt, der jüngste Obstbautag statt. Der Anlass war das 15-jährige Bestehen des Landesverbandes Tirol. Gleichzeitig wurde das 60-jährige Bestehen des Bundesobstverbandes gefeiert. Dabei kam es auch zur Neuwahl. Der Steirer Manfred Kohlfürst aus St. Marein bei Graz wurde in seiner Funktion als Bundesobmann wiedergewählt.
13.500 Gesamtfläche
In seinem Bericht informierte Kohlfürst über die aktuelle Situation im österreichischen Obstbau. Demnach gab es 2023 rund 3200 Erwerbsobstbetriebe. Das ist das Ergebnis einer von Statistik Austria mit Stichtag 1. April 2023 durchgeführten Erhebung. Die Zahl der Betriebe war damit um 19 Prozent geringer als bei der vorangegangenen Erhebung 2017. Die gesamte Obstanbaufläche betrug 13.500 Hektar. Das bedeutete ein Minus von 14 Prozent gegenüber 2017.
Äpfel und Birnen
Die Steiermark hatte 2023 mit 59 Prozent den größten Anteil an der Gesamtfläche aller erhobenen Obstarten und blieb damit – trotz des Flächenrückgangs um 21 Prozent im Vergleich zu 2017 – weiterhin das wichtigste Bundesland im österreichischen Erwerbsobstbau. In Niederösterreich waren 21 Prozent der Obstflächen angesiedelt. In Oberösterreich waren es 10 Prozent, im Burgenland 5 Prozent. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Obstfläche entfiel auf Äpfel, 18 Prozent auf Beerenobst, 9 Prozent auf Schalenobst, 7 Prozent auf Marillen, 6 Prozent auf Holunder, 5 Prozent auf Birnen, je 2 Prozent auf Kirschen und Zwetschken und 1 Prozent auf Pfirsiche.
Pflanzenschutz
„Eine Vollversorgung ist im Obstbau bei vielen Produkten bereits heute nicht mehr gegeben. Die Eigenversorgung ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Kohlfürst. „Wir befürchten, dass die verschärften Rahmenbedingungen die Lager weiter verschlechtern werden.“ Speziell den Obst-, Gemüse- und Pflanzenanbau betrifft das Thema Pflanzenschutz. Der Göttinger Universitätsprofessor Andreas von Tiedemann analysierte bei der Tagung die Situation. Stetig steigende Anforderungen von Seiten der EU an die heimische Produktion treffen auf liberale Importbestimmungen, was zu massiven Wettbewerbsnachteilen für die heimische Landwirtschaft führt.