Rund um den Globus sterben Arten, werden Wälder abgeholzt, versiegt das Trinkwasser und es landen unvorstellbare Lebensmittelmengen auf dem Müll.
Der Patient Erde und deren ‚Gesundheitscheck‘ schürft ein alarmierendes Ergebnis zu Tage: Macht die Menschheit so weiter, so jedenfalls seriöse Umweltwissenschaftler unisono, benötigen wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten, um unseren Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie decken zu können, bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei.
Hinzu kommen Umweltkatastrophen, die mittlerweile einen unvorstellbaren volkswirtschaftlichen Schaden verursachen. Immer noch werden die Erderwärmung und ihre Folgen von „sogenannten Experten“ verniedlicht und als normale klimatische Veränderung dargestellt. Die ständig steigende Zahl von Hungernden auf dieser Erde – zur Stunde sind es knapp eine Milliarde Menschen – lassen an Beweisführung wohl keinen Spielraum mehr zu.
Fußabdruck
Der ökologische Fußabdruck ist eine wissenschaftlich anerkannte Maßeinheit für den Ressourcenverbrauch des Menschen. Dieser Wert wird in Hektar je Bürger errechnet und gibt an, welche Fläche jedem Erdenbürger im Sinne seines Gesamtverbrauches von Lebensmitteln bis zur Energie am gesamten Globus zur Verfügung steht: das sind derzeit 1,8 Hektar pro Person. Der Ressourcenverbrauch eines Österreichers beträgt jedoch knapp fünf Hektar, der eines Amerikaners sogar acht Hektar. Das heißt, würden alle Erdenbürger einen amerikanischen Lebensstil pflegen, würden wir vier Planeten benötigen.
Der Raubbau an der Natur und der damit einhergehende Klimawandel sind die größten Bedrohungen der Menschheit und werden gigantische Volkswanderungen auslösen. Es muss uns daher klar werden, dass es dabei um existentielle Fragen geht. Der ökologische Fußabdruck hat sich seit 1966 verdoppelt und wächst weiter. Das heißt, wir leben eigentlich bereits seit 50 Jahren auf Kosten unserer nächsten Generation. Das ist wahrlich ein klarer Bruch des Generationenvertrages.
Nur ein paar Zahlen unseres täglicher Raubbaus:
- Über 22 Hektar Boden – das ist die Fläche von 31 Fußballfeldern – werden täglich in Österreich versiegelt und zubetoniert.
- Eine Regenwaldfläche doppelt so groß wie Deutschland wurde in den letzten 40 Jahren gerodet.
Lebensmittelmüll
Es ist kaum zu glauben, dass jährlich weltweit so viele Lebensmittel auf dem Müllberg landen, dass man damit fünf Jahre die Bevölkerung von Europa ernähren könnte. Angesichts der dramatischen Zahlen an Hungernden ist diese Horrorzahl nicht nur eine grobe Verletzung jedweder Ethik, sondern letztlich auch ein negativer Beitrag zum Klimawandel.
Ein paar Zahlen dazu:
- 1,3 Milliarden Tonnen an Lebensmitteln landen weltweit jährlich am Müllberg. Das ist rund ein Drittel der produzierten Menge.
- 150 Millionen Euro sind Lebensmittel wert, die jährlich allein in der Steiermark in der Mülltonne landen.
Angesichts der dramatisch steigenden Weltbevölkerung, die in den nächsten 80 Jahren auf mehr als 12 Milliarden ansteigen wird, ist ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen unumgänglich und gleichzeitig unsere Lebensversicherung für die Zukunft.
Eine Serie von Landesrat Hans Seitinger
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