Corona: Was bei Kindern anders ist

von NEUES LAND

Derzeit läuft eine österreichische Studie mit einem Forscherteam der Med Uni Graz zur Coronavirus-Infektion bei Kindern und Jugendlichen.

Wie häufig zeigen Kinder mit einer Coronavirus-Infektion Symptome? Wie lange halten diese an? Gibt es „Long Covid“ bei Kindern? Fragen wie diese soll eine groß angelegte Studie beantworten, die seit dem Frühjahr 2021 in einer Kooperation zwischen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, der Med Uni Graz und der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde durchgeführt wird. Erste Zwischenergebnisse von 755 Kindern zwischen 0 bis 14 Jahren wurden nun präsentiert.

Bisherige Studien zu Infektionen bei Kindern gaben hauptsächlich Aufschluss über all jene, die ein Krankenhaus aufgesucht hatten. Die Mehrheit der Kinder zeigt aber nur milde Symptome. „Wir wollten ganz bewusst auch die Kinder zu unserer Studie einladen, die nicht im Krankenhaus behandelt wurden, um ein umfassenderes Bild der Erkrankung in dieser Altersgruppe zu erhalten“, sagt Volker Strenger, Kinderinfektiologe an der Med Uni Graz und Studienkoordinator.

Belastung

Eine Zwischenauswertung zeigt: „Im Verlauf der Infektion entwickelten 60 Prozent der positiv getesteten Kinder klinische Symptome. Knapp sieben Prozent wurden bei Ärzten vorstellig und 2,4 Prozent wurden in einem Krankenhaus aufgenommen“, so Ages-Studienkoordinatorin Daniela Schmid.

Die Ein- bis Fünfjährigen wurden öfter stationär aufgenommen als Sechs- bis 14-Jährige. „Dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Erkrankung in dieser Altersgruppe häufiger schwer verläuft, da kleine Kinder häufig auch zur Beobachtung aufgenommen werden oder um andere Diagnosen auszuschließen“, so Strenger. Die Kleinsten hatten vor allem milde Atemwegs-Symptome wie Husten oder Schnupfen und Fieber, die Ein- bis Fünfjährigen hauptsächlich Fieber und die Zehn- bis 14-Jährigen vor allem Kopfschmerzen sowie eine Beeinträchtigung von Geruchs- und Geschmackssinn. Kurzatmigkeit wurde bei einem von 20 Kindern beobachtet.

Länger als vier Wochen nach der Infektion wurden bei elf Prozent der Kinder Symptome beobachtet, am häufigsten war das vermehrte Müdigkeit in 4,2 Prozent der Fälle. Zehn- bis 14-Jährige waren häufiger als jüngere Kinder betroffen. Was die psychische Belastung der Familien betrifft, wurde für 63 Prozent der befragten Erziehungsberechtigten die Schließung von Schulen und Betreuungseinrichtungen als belastender empfunden als die Infektion des Kindes.

Beitragsfoto: Sergey Novikov – stock.adobe.com

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