Bäuerin der Woche: Andrea Grabin

von Karl Brodschneider

Ihre Eltern haben mit der Direktvermarktung begonnen. Diese Vertriebsschiene setzen Andrea Grabin und ihr Mann Josef am „Edelhof“ erfolgreich fort und wurden Landessieger.

 

Die Freude bei Andrea Grabin und ihrem Mann Josef ist groß. Bei der kürzlich durchgeführten steirischen Spezialitätenprämierung sind ihre Krainer in der Kategorie „Fleischwürste“ mit dem Landestitel ausgezeichnet worden. „Das war bereits unsere zweite Goldmedaille“, jubelt Andrea, „vor zwei Jahren wurden wir mit unserem Geselchten Landessieger.“ Was bringt so ein Landessieg? „Das ist nicht nur eine Bestätigung der eigenen Arbeit, sondern stärkt auch die Bindung mit unseren Kunden. Sie freuen sich mit uns und kaufen gerne ein, weil sie wissen, dass die Qualität passt“, betont die Südoststeirerin aus Edelstauden.

Andrea und Josef

Bei der steirischen Spezialitätenprämierung wurden Andrea und Josef Grabin mit ihren Krainer-Würsten mit dem Landessieg ausgezeichnet.

Schon ihre Eltern Karl und Frieda Niegelhell haben sich ganz auf die Direktvermarktung spezialisiert und schon vor über 50 Jahren mit dem Verkauf ihrer Produkte am Kaiser-Josef-Platz in Graz begonnen. Andrea und Josef führen diese Tradition fort und haben die Vermarktung ausgebaut. „Vor elf Jahren haben wir unsere Verarbeitungsräume völlig neu errichtet und dabei auch einen Hofladen eingerichtet, der von Donnerstag bis Samstag geöffnet ist“, sagt Andrea Grabin.

Großes Angebot

Das Angebot widerspiegelt die Breite der Produkte vom „Edelhof“ – unter diesem Namen werden die eigenen Produkte vermarktet. Es reicht von Fleisch- und Wurstwaren wie die preisgekrönten Krainer, dem Kochschinken, das Schweinsbrüstel oder die weitum bekannte „Käsedürre“ über verschiedene Brotsorten (Roggen- und Dinkelvollkornbrot, Bauernbrot, Milchbrot) bis hin zum Kernöl. Dieses ist auch schon seit 20 Jahren ununterbrochen prämiert worden. „Heuer haben wir insgesamt 16 Hektar Kürbis angebaut und mit dem Wetter einigermaßen Glück gehabt, denn wir konnten einen Aufgang von durchschnittlich 70 bis 80 Prozent verzeichnen“, wirft Gatte Josef ein.

Aber nicht nur am Kaiser-Josef-Platz in der Landeshauptstadt und im Hofladen sind die „Edelhof“-Produkte erhältlich, sondern auch in den Bauernecken der Lagerhäuser Kalsdorf und Hausmannstätten. „Außerdem beliefern wir drei Pizzerien mit unserem Schinken“, erzählt die Bäuerin.

In den vergangenen zehn Jahren wurde nicht nur in die neuen Verarbeitungsräume für die Fleisch- und Brotwaren investiert, sondern auch in den tierfreundlichen Mastschweinestall mit Freiluftbereich, in ein Kühllager für das eigene Brotgetreide und die Kürbiskerne sowie in eine große Osttiroler Natursteinmühle. Das Highlight für Andrea Grabin und ihren Mann ist aber die 200 kWp-Photovoltaikanlage inklusive großem Stromspeicher (150 kWh). „Wir sind energieautark“, betont die Bauernfamilie. „Mit Sonnenstrom wird das Brot gebacken, das Getreide gemahlen und alle Kühlräume betrieben.“

Drei Söhne

Trotz der vielen Arbeit am Hof ist es Andrea Grabin ganz wichtig, dass auch genügend Zeit für ihre Familie mit den drei Söhnen im Alter von elf bis sechs Jahren bleibt. „Wir wandern oft, machen Badeausflüge und besuchen auch gerne die Veranstaltungen in der Gemeinde“, erzählt die Bäuerin. In der Öffentlichkeit ist sie schon seit vielen Jahren als Pfarrgemeinderätin tätig.

Und jetzt freut sie sich schon auf den sogenannten „Meisterausflug“, der sie und ihren Mann in der nächsten Woche für einige Tage in die Toskana führen wird. Beide haben nämlich auch die höchste Form der landwirtschaftlichen Berufsausbildung absolviert. Sie ist Landwirtschaftsmeisterin, er Forstwirtschaftsmeister.

Zur Person

Andrea Grabin (42) wohnt 8081 Edelstauden 9. Sie ist verheiratet mit Josef und drei Söhne. Der Betriebsschwerpunkt ist die Direktvermarktung (Schweinefleisch, Brot, Kernöl). Bewirtschaftet werden 73 Hektar Acker (Mais, Kürbis, Dinkel, Roggen, Weizen) und 12 Hektar Wald. Dazu kommen 320 Mastschweine. www.edelhof.cc

 

 

Fotos: Brodschneider

 

 

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